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Luzern

Guido Graf: Der Zug nach Bern ist wohl abgefahren

Der 60-jährige Gesundheits- und Sozialdirektor Guido Graf (CVP) aus Pfaffnau kandidiert wie erwartet für eine dritte Amtszeit. Damit dürfte klar sein: Ein nationales Amt steht ausser Reichweite, denn Nationalrat will Graf nicht werden, und der Ständeratssitz ist von Parteikollege Konrad Graber besetzt.
Guido Graf auf dem Dach des Luzerner Kantonsspitals, wo er nach seiner Wahl zum Regierungspräsidenten am 26. Juni 2017 posierte. (Bild: Pius Amrein)

Lukas Nussbaumer

Noch vor Ende der Sommerferien hat CVP-Gesundheits- und Sozialdirektor Guido Graf am Donnerstagmorgen das mitgeteilt, was seit Monaten von ihm erwartet worden war: Die erneute Kandidatur als Regierungsrat. Der 60-Jährige aus Pfaffnau gehört der Luzerner Regierung seit 2010 an. 2013 und 2017/2018 war er Regierungspräsident.

Zwischen 1995 und 2009 sass Graf im Kantonsrat, von 2005 bis 2009 präsidierte er die CVP-Fraktion. Seine politische Laufbahn begann der verheiratete Vater von drei Kindern 1991 - als Gemeinderat von Pfaffnau, dem er bis 2006 angehörte. Im Gespräch äussert er sich über seine politische Zukunft.

Guido Graf, ist eine Kandidatur auf nationaler Ebene mit Ihrem Entscheid, erneut als Regierungsrat anzutreten, nun passé?Ich mache einen Schritt nach dem anderen und konzentriere mich auf den Regierungsrat.Das ist kein Nein zu einer späteren Kandidatur für ein Amt in Bundesbern.Man soll in der Politik nie nie sagen. Doch wenn ich sehe, was ein Nationalrat und ein Regierungsrat bewegen können, bevorzuge ich das Amt des Regierungsrats.Es geht um den Ständerat.Diese Frage stellt sich nicht, weil es keine Vakanz gibt.Sie sind seit 2010 Gesundheits- und Sozialdirektor. Welche Ziele setzen Sie sich für die nächste Legislatur?Es gibt in der Gesundheits- und Sozialpolitik grosse Herausforderungen zu bewältigen. So der Spitalverbund mit Nidwalden, das Eindämmen der Gesundheitskosten, die Entwicklungen im Asyl- und Flüchtlingswesen.Beim Asyl- und Flüchtlingswesen ist der Einfluss der Kantone gering.Die Kantone werden künftig mehr zu sagen haben. Ich werde meine Vorstellungen über die künftige Ausrichtung der Asylpolitik zu einem späteren Zeitpunkt öffentlich machen.Mit diesen Aussagen lassen Sie den Schluss zu, die Arbeit als Gesundheits- und Sozialdirektors bereite Ihnen Freude. Also streben Sie ab Sommer 2019 keinen Departementswechsel an?Das ist eine Frage, die der Gesamtregierungsrat beurteilt.Sie haben sich mit der Bekanntgabe des Entscheids, wieder anzutreten, viel Zeit gelassen. Warum?Ich bin zum Arbeiten gewählt und nicht dafür, Wahlkampf zu betreiben. Und ich habe den Sommer zum Analysieren gebraucht.2023, bei den übernächsten Wahlen, sind Sie 65 Jahre alt. Ein guter Zeitpunkt, um mit der Politik abzuschliessen?Für eine Aussage dazu ist es heute viel zu früh.

Wie entscheidet sich Marcel Schwerzmann?

Nach Grafs Bekanntgabe bleibt in Bezug auf das Kandidatenfeld für die Regierungsratswahlen vom 31. März 2019 nur noch eine wichtige Frage offen: Wie entscheidet sich der parteilose Finanzdirektor Marcel Schwerzmann? Der Krienser gehört der Regierung seit 2007 an und ist damit amtsältester Magistrat. Von den bisherigen Regierungsräten haben Reto Wyss (CVP) und Paul Winiker (SVP) bereits früher mitgeteilt, dass sie erneut antreten werden. Robert Küng (FDP) gab im Januar bekannt, dass er nicht für eine dritte Legislatur zur Verfügung stehen wird. Die FDP will seinen Sitz mit Fabian Peter verteidigen - er wurde am 28. Juni nominiert.

Grüne portieren eine Frau, SP und GLP je einen Mann

Bekannt ist auch, wie die nicht in der Regierung vertretenen Parteien den Wahlkampf angehen wollen. Die SP, 2015 nach 56 Jahren aus der Regierung geflogen, will mit dem Adligenswiler Kantonsrat Jörg Meyer reüssieren. Die Grünen werden eine Frau aus dem Quartett Monique Frey, Christina Reusser, Korintha Bärtsch und Verena Kleeb portieren. Und die GLP greift mit ihrem Präsidenten Roland Fischer an.

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