notifications
Luzern

Grünes Licht für Lidl-Verteilzentrale in Roggwil – auch Luzerner Gemeinden sind betroffen

Am Sonntag haben die Stimmberechtigten der Berner Gemeinde klar Ja gesagt zu einer Umzonung. Es ist eine Kehrtwende, denn im vergangenen Jahr sagte die Gemeindeversammlung knapp Nein.
Das geplante Verteilzentrum von Lidl in Roggwil. (Visualisierung PD)

Reto Bieri

Der Weg für eine 600 Meter lange und 100 Meter breite Lidl-Verteilzentrale in Roggwil ist frei. Am Sonntag hat die Berner Gemeinde mit 55 Prozent klar Ja gesagt zu einer notwendigen Umzonung. Das Ergebnis bedeutet eine Kehrtwende. An der Gemeindeversammlung Ende August 2020 wurde das Vorhaben noch knapp abgelehnt. Dieses Resultat wurde vom Regierungsstatthalteramt allerdings annulliert, weil die Coronaschutzmassnahmen nicht eingehalten wurden.

Das Projekt ist nicht nur in Roggwil, sondern auch in den angrenzenden Luzerner und Aargauer Gemeinden umstritten. Der Regionalverband Zofingenregio, dem auch die Luzerner Gemeinden Pfaffnau, Reiden, Roggliswil, Wikon und Dagmersellen angehören, bekämpft das Verteilzentrum. Die Gemeinden fürchten den massiven Mehrverkehr.

Anfang Jahr gab Lidl deshalb Zugeständnisse bekannt. So sollen die LKW-Fahrten auf maximal 450 pro Tag beschränkt werden. Filialen, die mehr als 90 Kilometer entfernt sind, sollen mit der Bahn bedient werden. Dies entlaste vor allem den Autobahnanschluss Reiden, so Lidl.

Einsprachen liegen nun beim Kanton Bern

Via Zofingenregio hat unter anderem auch die Nachbargemeinde Pfaffnau eine Einsprache eingereicht. Sie wurde wegen der Abstimmung sistiert und wird nun vom Kanton Bern beurteilt, sagt Sandra Cellarius, Gemeindepräsidentin von Pfaffnau (FDP) und Vizepräsidentin von Zofingenregio. Pfaffnau habe grundsätzlich Verständnis dafür, dass Roggwil das besagte Areal entwickeln will. Auch profitierten die Gemeinden auf der Achse von Roggwil bis Reiden von den Zugeständnissen von Lidl, die weniger Verkehr bedeuten. Nicht einverstanden sei man aber mit dem Verfahrensablauf. Das Projekt hätte nach Meinung der Gemeindepräsidentin im Richtplan des Kantons Bern berücksichtigt werden müssen. So wäre es in Luzern und im Aargau zu einer Vernehmlassung gekommen.

Kommentare (0)