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Luzern

Grosser Pausenplatz des Schulhauses St. Karli in Luzern bleibt erhalten

Die Erweiterung der Luzerner Schulanlage St. Karli soll in einem Neubau auf der Rückseite des historischen Baus untergebracht werden. Dadurch wird der bestehende Freiraum der Schüler nicht angetastet.
Das Schulhaus St. Karli mit dem grossen Pausenplatz. Der bunt bemalte Anbau soll abgerissen werden. (Bild: Pius Amrein, Luzern, 10. Februar 2017)
Das Modell zeigt die Schulanlage St. Karli mit der geplanten Erweiterung (Bildmitte): Der flache Anbau befindet sich auf der Rückseite des Schulhauses, auf der Vorderseite ist der Pausenplatz. (Bild: PD/Stefano Schröter)

Beatrice Vogel

Beatrice Vogel

Das über 100-jährige Schulhaus St. Karli in der Stadt Luzern ist in einem schlechten Zustand: Wärme- und Schalldämmung sind mangelhaft, Elektroanlagen und Sanitärinstallationen veraltet. Die Schulanlage soll deshalb ab 2021 umfassend saniert werden. Auch ein Erweiterungsbau ist geplant, denn es fehlen Gruppen- und Arbeitsräume sowie Platz für den Schülerhort. Nun hat der Stadtrat den Zuschlag für die Projektierung an die Meletta Strebel Architekten AG erteilt. Wie die Stadt mitteilt, wurde deren Projekt «Carlino» vom Beurteilungsgremium einstimmig zur Weiterbearbeitung empfohlen.

Überzeugend sei das Konzept, weil es den Neubau auf ein absolutes Minimum reduziere. Dadurch bleibe die städtebauliche Präsenz des historischen Ensembles und der grosszügige Aussenraum unangetastet, heisst es in der Mitteilung. Will heissen: Der Pausenplatz bleibt in seiner vollen Grösse erhalten. «Würde der Anbau an der Westseite zu stehen kommen, müsste der Pausenplatz verkleinert werden», sagt Baudirektorin Manuela Jost (GLP). Gemäss Machbarkeitsstudie wäre dies eine Option gewesen. Jost:

«Umso mehr freut uns, dass das ausgewählte Projekt keinen Freiraum konsumiert.»

Neben der Kompaktheit habe das Projekt durch seinen Umgang mit der historischen Bausubstanz und durch die Vorteile für den Schulbetrieb überzeugt, so Jost. Gewährleistet sei zudem, dass es ein Betreuungsangebot für 60 Prozent der Schüler geben wird. Dies hatte der Grosse Stadtrat mit einer Protokollbemerkung als Prüfauftrag überwiesen.

Bibliothek und Mehrzwecksaal im Neubau

Konkret sieht das Projekt neben der Sanierung Folgendes vor: Der Garderobenanbau vor der Turnhalle aus den 1960er-Jahren wird entfernt und die Fassade des Schulhauses in den ursprünglichen Zustand versetzt. Der Kindergarten wird über der Turnhalle untergebracht und erhält mit der bestehenden Dachterrasse einen eigenen Aussenraum. Hangseitig – also an der Rückseite – wird der Hauptbau mit dem Anbau erweitert. In dessen Erdgeschoss befinden sich Garderoben und Lagerräume. Im ersten Obergeschoss werden die Bibliothek und der Mehrzwecksaal über ein Foyer erschlossen, das den Neubau mit dem Hauptbau verbindet. Der Hauptzugang zur Schulanlage erfolgt nach wie vor über die Vorhalle.

«Mit dem Neubau wird der Bedarf nach mehr Schulraum gedeckt», sagt Manuela Jost. Sie würdigt auch die anderen acht eingereichten Projekte: «Die Beiträge sind alle sehr interessant und vielfältig.»

Kosten von rund 20 Millionen Franken

Derzeit rechnet der Stadtrat mit Investitionskosten von 19,8 Millionen Franken. Die Volksabstimmung über den Baukredit ist für Mai 2020 vorgesehen. Ziel ist es, im Januar 2021 mit den Bauarbeiten zu beginnen und sie im Dezember 2022 zu beenden.

Der Grosse Stadtrat hat für Sanierung und Erweiterung des Schulhauses St. Karli im Mai 2018 einen Projektierungskredit von 1,1 Millionen und für den Kauf von Modulbauten aus Holz einen Kredit von 8,3 Millionen Franken bewilligt. Die Module dienen während der Sanierung als Provisorium für den Unterricht und werden danach für weitere Schulanlagen verwendet. Als nächstes soll laut Manuela Jost das Schulhaus Dorf saniert werden.

Hinweis: Die Modelle und Pläne der acht eingereichten Projekte sind vom 12. bis 19. März im Schulhaus St. Karli ausgestellt (Montag bis Freitag, 8.15-17.30 Uhr, sowie Samstag, 9-16 Uhr).

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