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Luzern

Gesangsfest in Hitzkirch: Organisatoren sind zufrieden – trotz Zitterpartie am Samstag

Am Wochenende fand in Hitzkirch das Innerschweizer Gesangsfest mit rund 3000 Teilnehmern statt. Organisatoren, Sängerinnen und Sänger und Zuschauer sind sich einig: Singen tut gut – vor allem, wenn das Wetter mitspielt.

«Chum, mir wänd es Liedli singe» – so tönte es am Sonntag am Festakt des zweiten Innerschweizer Gesangsfest in Hitzkirch aus vielen Kehlen. Der kleine Festkanon von Christov Rolla fasste passend zusammen, was die ungefähr 3000 Sängerinnen und Sänger seit Freitag in den verschiedenen Vortragslokalen und auf den offenen Bühnen und den Strassen und Plätzen Hitzkirchs taten.

Seit elf Jahren singt Bernadette Duss aus Hasle im Gemischten Chor Entlebuch. «Singen bedeutet für mich Entspannung, Austausch mit anderen, Lebensfreude.» Es tue gut, nach der vielen Arbeit eine Einschätzung des Chors von einem Fremden zu bekommen. «Der Experte war sehr zufrieden, gab uns ein richtiges Feedback und bemerkte, dass wir noch an unserer Atemtechnik arbeiten sollten – was auch unser Dirigent findet», meint sie lachend.

Auch Luca Foletta aus Cugnasco ist dieser Meinung. Seit eineinhalb Jahren ist er Mitglied im Corale Verzaschese aus Tenero. «Ich war das erste Mal an so einer Veranstaltung», sagt er. Und weiter:

«Es war spannend, auch Chöre aus anderen Regionen und Kulturen mit anderen Stilen zu sehen. Obwohl wir erst am Sonntag unseren Vortrag hatten, haben wir bereits am Samstag schon gesungen und getanzt.»

Foletta singt gern, weil man so zusammen fröhlich sein und dabei den Kopf ausschalten könne.

Im Bankettzelt werden die Grussworte von Regierungsrat Reto Wyss (CVP) und FDP-Ständerat Damian Müller, der in Hitzkirch wohnt, entgegengenommen. Die Chöre, die am Sonntagmorgen gesungen haben, erwarten ausserdem ihr Prädikat. Unter begeistertem Johlen werden die betreffenden Chöre aufgerufen. Darunter auch inCanto, der Kinder- und Jugendchor der Musikschule Ballwil. «Wir sollten nicht so tiefe Liedanfänge wählen, fand der Experte», erklärt Julia Kurmann (14). Seit der vierten Klasse singt sie. «Der Chor ist wie eine zweite Familie.»

Budget nicht ganz ausgeschöpft

Nicht nur die Sängerinnen und Sänger sind begeistert vom Gesangsfest, das der Männerchor Hitzkirch zu seinem 190-Jahr-Jubiläum organisiert hat. Auch Josef Elmiger, OK-Präsident, ist glücklich. «Es war super, alles hat hervorragend geklappt. Wir haben viele positive Rückmeldungen bekommen», schwärmt er. Neben den 3000 Sängerinnen und Sänger seien etwa nochmals so viele Zuschauer gekommen. «Wie es finanziell aussieht, wissen wir noch nicht. Wir konnten noch einige Einsparungen machen und mussten das Budget nicht ganz ausschöpfen», freut er sich.

Allerdings hat das Gewitter vom Samstagabend wohl einige Zuschauer früh heimreisen lassen. Thomas Estermann, Medienverantwortlicher, sagt:

«Im Halbstundentakt haben wir Krisensitzungen abgehalten, waren mit Meteo Schweiz in Kontakt und haben Evakuierungspläne bereit gehabt.»

Zum Glück konnte man dann um 19.30 Uhr Entwarnung geben. «Wir hatten Glück, uns trafen nur drei, vier kräftige Böen, aber wir mussten das Festgelände nicht räumen», sagt Estermann.

Obwohl am Sonntagnachmittag die Darbietungen abgeschlossen sind, wird immer wieder an einer Ecke gesungen. Und das Fest bietet nicht nur akustisch, sondern auch visuell einige Leckerbissen: Von Jeans mit gleichen T-Shirts über unifarbene Anzüge mit bunten Tüchern oder Krawatten bis hin zu prächtigen Trachten gab es allerhand zu sehen.

Auch Richard Bührer ist zum Sehen und Hören von Kleindöttingen nach Hitzkirch gekommen. «Ich begleite den Frauen- und Männerchor Kleindöttingen, meine Frau singt mit», erzählt er. «Selber singe ich auf den Wanderungen meines ehemaligen Studentenvereins», sagt er schmunzelnd. Barbara Stalder ist von Ermensee gekommen, um die Chöre zu geniessen und Zmittag zu essen. «Musik macht Freude, manchmal regt sie auch zur Bewegung an», betont sie. Die Vielfalt habe sie beeindruckt.

Weitere Infos zum Gesangsfest finden Sie hier.

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