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Luzern

Gemeindeversammlung sagt Ja: Honau will die Fusion mit Gisikon und Root prüfen

Die Honauer Stimmbürger sprechen sich klar dafür aus, eine Fusion mit zwei Nachbargemeinden abzuklären.
Blick ins Rontal auf die Gemeinde Honau. Im Hintergrund Gisikon und Root. (Bild: Pius Amrein (8. April 2019))

Simon Mathis

Am Mittwochabend fand eine denkwürdige Honauer Gemeindeversammlung statt. Die Stimmbürger entschieden über eine wegweisende Frage: Soll die Kleingemeinde einen ersten Schritt in Richtung Fusion mit Gisikon und/oder Root unternehmen? Zwar wurde nicht über die Fusion selbst abgestimmt, wohl aber über eine Gemeindeinitiative, die Vorabklärungen in diese Richtung verlangt. Die Initiative wurde von 85 Honauern unterschrieben. Eine bemerkenswerte Zahl, wenn man bedenkt, dass Honau nur rund 300 Stimmberechtigte hat. Die Gemeinde rechnet damit, dass die Vorabklärung in Form eines Planungsberichtes rund 40'000 Franken kosten wird – die Hälfte davon übernimmt der Kanton.

Allerdings fanden sich zur Gemeindeversammlung lediglich 40 Honauerinnen und Honauer ein; der grosse Ansturm, der im Vorfeld erwartet wurde, blieb also aus. Die Versammlung fand nicht in Honau, sondern im Gisikoner Gasthaus Tell statt. Dies, weil der übliche Raum für die Versammlung aufgrund von Corona zu einem Grossraumbüro umfunktioniert wurde. Die Pandemie bestimmte auch das Sicherheitsprogramm: Die Anwesenden trugen Schutzmasken, die drei Gemeinderäte sprachen hinter einer Plexiglaswand.

«Gisikon first» und «Honau second»?

Der Gemeinderat empfahl die Initiative zur Annahme. Die Stimmbürger folgten dieser Empfehlung deutlich; mit 32 zu 7 Stimmen und einer Enthaltung. Zu einer kontroversen Diskussion kam es nicht, wenn auch ein Honauer leidenschaftlich gegen die Initiative sprach. «Honau ist klein, aber fein», sagte er. «Wir kennen uns, die Gemeinde hat sich bewährt und der Gemeinderat ist aktiv.» Eine Fusion mit Root könne er sich mit dem besten Willen nicht vorstellen, da die Gemeinde eine ganz andere Struktur habe. Gisikon sei Honau zwar viel ähnlicher, aber dort gelte tendenziell «Gisikon first». Das führe dann logischerweise zu «Honau second». Eine Abklärung sei zwar schön und recht, aber es handle sich trotzdem um «40'000 Stei». Das sei doch «für die Katz». Der Kritiker wies zudem darauf hin, dass die kantonale Aufgaben- und Finanzreform AFR 18 viele finanzielle Probleme der Gemeinde gelöst habe.

Dem aber widersprach ein anderer Honauer vehement und kurzangebunden: «Es ist überhaupt nicht so, dass wir mit dem neuen System so viel besser dastehen.» Ein Hauptargument der Initianten ist der wachsende finanzielle Druck auf Honau. Ein Mitglied des Initiativkomitees betonte:

«Egal, welche Haltung man zu einer Fusion haben mag; die Abklärungen nützen der Gemeinde so oder so. Erst wenn der Plan vorliegt, lässt sich fundiert über eine Fusion abstimmen.»

Die Abklärungen von Vor- und Nachteilen bereits jetzt abzubrechen, stoppe den Prozess verfrüht. Auch Gemeindepräsidentin Beatrice Barnikol (CVP) argumentierte für die Initiative.

In einem nächsten Schritt wird nun der Auftrag für den Planungsbericht vergeben. Im Rahmen der Abklärungen wird man voraussichtlich mit den Gemeinden Gisikon und Root das Gespräch suchen. Sie müssten dann auch einstimmen. Die Fusion selbst wird wohl frühestens 2023 zur Abstimmung kommen.

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