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Luzern

Escholzmatt: Erster Schultag für PH-Absolventin und Schüler

Heute starten nicht nur viele Kinder ihre Schul-Karriere, sondern auch Magdalena Küchler. In Escholzmatt wird die Neo-Lehrerin eine zweite Klasse unterrichten. Wir haben mit ihr über ihre Vorfreude, aber auch Sorgen rund um den Schulbeginn gesprochen.

Nicht nur für die 16 Zweitklässler aus Escholzmatt beginnt heute eine neue Ära, sondern auch für Magdalena Küchler. Die junge Frau unterrichtet fortan eine zweite Primarklasse in Escholzmatt. Mit freundlichem Lächeln empfängt uns die aus Sarnen stammende Frau in ihrem Schulzimmer. Derart herzlich, wie die junge Frau uns begrüsst, würde man gerne nochmals die Schulbank drücken. Auch die Schoko-Glückskäfer auf den Pulten wirken doch sehr einladend. Der Arbeitsplatz fernab ihrer Heimat gefalle ihr. So wollte die Lehrerin gerne in einem ländlichen Gebiet arbeiten und eine erste oder zweite Klasse unterrichten. Dies Voraussetzungen fand sie in Escholzmatt.

Heute geht es also los. Wir fragten die Neo-Lehrerin am vergangenen Freitag, ob sie parat sei. Küchler: «Ich glaube nicht, dass man durch und durch für alle Fälle vorbereitet sein kann». Als Lehrperson könne man ständig an etwas arbeiten. Die junge Lehrerin nimmt den Schulstart indes gelassen. «Es hilft, dass ich schon Erfahrung mit Kindern machen durfte», erklärt sie ihre Ruhe. Die Vorfreude über die 16 strahlenden Kinderaugen würden überwiegen. Zudem findet sie Gefallen daran, erstmals eine «richtige» Lehrerin zu sein und auch zum ersten Mal über ein eigenes Schulzimmer zu verfügen. Sie freut sich sehr auf den Beginn des Schuljahres. «Ich bin immer fasziniert, mit welcher Freude die Schüler am ersten Schultag in das Klassenzimmer kommen», erzählt Magdalena Küchler. Ihr Ziel sei es, Lernfreude und das Interesse der Kinder fördern. S. Das sei bei Kindern auf dieser Stufe einfach, da sie generell neugierig sind, verrät die Lehrerin. Den ersten Schultag verbringt sie vorwiegend mit administrativen Tätigkeiten.«Zuerst müssen alle Schulbücher verteilt werden. Dann werden wir uns gleich unserer Klassenlektüre widmen», erklärt sie und zeigt in die Richtung eines Stuhls. Auf diesem thront ein Buch und eine Plüschmaus – offenbar die Protagonistin der Geschichte, die die Schüler während einiger Zeit begleiten wird.

Für Küchler stand schon früh fest, dass sie Lehrerin werden möchte. «Es war schon als Kind mein Wunsch, Lehrerin zu werden», erklärt die 23-Jährige ihre Berufswahl. Weil sie gerne mit Kindern arbeite, sei sie seit Jahren im Blauring engagiert. Ein anderes Studium stand für Küchler gar nie zur Diskussion, wie sie sagt. Ihr Zuhause erwies sich denn auch als Talentschmeide: Magdalena Küchlers Mutter organisiert regelmässig den «Ferien(s)pass», ihr Vater ist Polizist. «Von dem her eine gute Mischung für eine Primarlehrerin», sagt sie schmunzelnd. Denn auch als Lehrerin ist man auf der einen Seite zuweilen ein bisschen Animateur. Zum anderen muss man auch mal die Polizistin sein und schauen, dass Regeln eingehalten werden.

Lehrerberuf: Balance zwischen Burn-out und Vorurteilen

en, was Sie über das das Schweizer Schulsystem denkt. Wie sie sagt, hätten alle Kinder ein Talent, welches gefunden und gefördert werden müsse. Deshalb gefällt ihr auch das Schweizer Schulsystem: «Als Lehrer hat man die Möglichkeit, auf die Bedürfnisse der Kinder individuell einzugehen.» Die Arbeit als Lehrer wird immer wieder diskutiert. Auch Magdalena Küchler sieht sich häufig mit Vorurteilen gegenüber ihrem Beruf konfrontiert. Beispielsweise mit dem Vorwurf, dass Lehrer sich nicht über ihren Beruf beschweren sollen, schliesslich hätten sie mehr Ferientage als in anderen Berufen. Dazu komme ein solides Salär. Die junge Lehrerin widerspricht: «Wir arbeiten während der Woche mehr als Leute in anderen Berufen. Zudem ist die Ferienzeit auch gleich Vorbereitungszeit.»

Als Lehrerin ihr eigener Chef zu sein und viele Freiheiten im Schulzimmer zu haben, geniesse sie sehr. Dennoch sieht sie hier ein Problem: «Als Lehrperson könnte man immer noch mehr vorbereiten. Da ist die Gefahr für Überarbeitung gross. Gerade deswegen leiden wohl viele Lehrer an einem Burn-out». Sie zeigt Verständnis für Berufskollegen, welche bereits nach einigen Jahren das Lehrer-Dasein an den Nagel hängen. «Die Anforderungen an die Lehrer sind hoch. Wenn die Energie weg ist und man nicht mehr gerne zur Arbeit geht, ist das auch unfair den Kindern gegenüber.»

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