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Luzern

«Eingriff in unternehmerische Freiheit» der Bauern: Luzerner Regierung will den Tierbestand nicht regulieren

Die SP fordert, den Bestand der Nutztiere zu reduzieren. Die Luzerner Regierung kann der Idee zwar etwas abgewinnen, ortet aber andere Handlungsfelder.
Der Luzerner Regierungsrat will die Regionalität fördern, den Bestand von Nutztieren aber nicht aktiv regulieren. (Bild: Manuela Jans-Koch, 2. Oktober 2018)

Klasse statt Masse müsse das Ziel sein. Daher verlangt er per Vorstoss eine Deckelung der Tierbestände. In ihrer Antwort signalisiert die Regierung nun Verständnis für Candans Anliegen. Dennoch will sie das Postulat nur teilweise erheblich erklären.

Denn: Eine Deckelung der Tierbestände respektive eine Reduktion des Schweine- und Rindviehbestandes sei ein zu grosser Eingriff «in die unternehmerische Freiheit der Landwirtschaftsbetriebe».

Mittelfristig sinke Zahl der Tiere ohnehin

Auch ohne direkte Regulierungsmassnahmen werde der Nutztierbestand in den nächsten Jahren sinken. Einerseits aufgrund der nationalen Agrarpolitik, andererseits als Konsequenz jener drei Handlungsfelder, die künftig als Leitplanken für die kantonale Landwirtschaftspolitik gelten: Um die Wertschöpfung zu erhöhen, müsse die Landwirtschaft auf die «Konsumtrends des Biolandbaus und der Regionalität» reagieren.

Punkto Umweltbelastung lege ein Massnahmenplan die künftigen Schwerpunkte zur Ammoniakreduktion fest. Zu guter Letzt sollen im Handlungsfeld «Soziale Verantwortung – Partnerschaft» Familienbetriebe gestärkt und unter anderem das Angebot im Bereich des Agrotourismus auszubauen.

Laut Hasan Candan will die Regierung aus der Sackgasse, ohne den Rückwärtsgang einzulegen: «Die Umweltbelastung durch Dünger wird nicht kleiner und der Leitspruch Qualität vor Quantität nicht wahrer, wenn der Tierbestand nicht aktiv reduziert wird.» (fi/avd)

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