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Luzern

«Eichhof»-Vorwürfe: Die Betreiberin Viva wehrt sich

Eine interne Notiz im Betagtenzentrum Eichhof Luzern beschreibt kritische Zustände. Es handle sich aber nur um ein hypothetisches Szenario, so die Geschäftsleitung. Sie räumt ein, dass es in einzelnen Abteilungen Personalengpässe gebe.

Beat Demarmels, Geschäftsleiter Viva Luzern (Bild: pd)

Sandra Monika Ziegler

Die Viva Luzern AG, Betreiberin der städtischen Pflegeheime und -wohnungen, steht im Gegenwind. Im März wurde kritisiert, dass für die geplante Schliessung der Pflegewohnungen «Imfang» und «Studhalden» der Zeitraum bis Ende November zu kurzfristig angesetzt sei. Beim Betagtenzentrum Eichhof erfolgte die Kritik an der Qualität der Pflege (Artikel vom 5. August). Diese sei nicht gerechtfertigt, sagt Luzerns Stadtrat und Sozialdirektor Martin Merki (mehr dazu in der Textbox).

Die Viva Luzern AG bietet an acht Standorten Pflege und Betreuung an und hat 900 Betten. Die AG ist gemeinnützig und statuarisch nicht gewinnorientiert. Den Vorwurf, dass im «Eichhof» quasi ein Pflegenotstand besteht, dementiert Viva-Geschäftsleiter Beat Demarmels. Es werde suggeriert, dass die aufgelisteten möglichen Auswirkungen tatsächlich eingetreten sind. Doch das stimme nicht: «Der Rekrutierungsstopp dauerte nur drei Wochen. Mitarbeitende haben sich gemeldet und reklamiert, dass ihr Berufsstolz, qualitativ gute Arbeit zu leisten, verletzt worden sei.»

Notiz zeigte Folgen eines Personalengpasses auf

Das im Beitrag erwähnte Papier sei eine «interne Notiz» gewesen, die aufzeigte, was die Folgen eines tiefen Personalstandes sein könnten. «Solche Folgen wären zu verhindern gewesen und sind auch gar nie eingetreten», sagt Demarmels und fügt an: «Das heisst nicht, dass es in einzelnen Abteilungen im Eichhof keine Personalengpässe gibt, die dringend behoben werden müssen.» Die Stellenausschreibungen dazu seien erfolgt. Für das Jahr 2018 werde eine Fluktuationsrate von 14 Prozent prognostiziert, was im Branchenvergleich als durchschnittlich zu bewerten sei. Zudem halte der Leistungsauftrag mit der Stadt Luzern fest, dass der Stellenplan 50 Prozent gelernte Fachkräfte enthalten soll. Viva Luzern gibt für ihre Betriebe einen Anteil von 55 Prozent vor, aktuell liege sie beim Betagtenzentrum Eichhof bei 53 Prozent. Alle Mitarbeiter hätten eine Ausbildung, die Mehrheit einen höheren Abschluss. Punkto Überstunden sagt er: «Die Mehrstunden bei der Pflege liegen Mitte 2018 bei 1170 Stunden. Das sind im Durchschnitt rund 7 Stunden pro Vollzeitstelle.»

Imfang schliesst Ende August

Zur Pflegewohnung Imfang fügt Demarmels an: «Bis Ende August werden die drei verbleibenden Bewohnerinnen und Bewohner in andere Viva Betriebe umziehen und diese wird geschlossen.»

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