Hugo Bischof
Hugo Bischof
Hugo Bischof
Das Luzerner Konzerthaus Schüür wurde 1992 eröffnet. Es hat sich in der Region Zentralschweiz als führendes Haus in den Sparten Rock und Pop zu einer Plattform für regionale, nationale und internationale Künstlerinnen und Künstler etabliert. Nach 30-jähriger Betriebszeit wird das Gebäude, das sich an der Ecke Güterstrasse/Tribschenstrasse anschliessend an die Langensandbrücke befindet, nun erstmals umfassend saniert und erweitert.
Am Montagvormittag fand der Spatenstich statt, in Anwesenheit der Luzerner Baudirektorin Manuela Jost. Für die Sanierung und Erweiterung hat der Grosse Stadtrat einen Sonderkredit von 4,12 Millionen Franken bewilligt.
Gebäude erhält einen Anbau an der Nord- und Ostfassade
Das Gebäude bleibt in seinem äusseren Erscheinungsbild unverändert. An die Nord- und Ostfassade, wo sich der Haupteingang befindet, wird aber ein zweigeschossiger Neubau angebaut. Mit diesem sollen unter anderem die Platzverhältnisse für Künstlerinnen und Künstler, Mitarbeitende sowie Gäste im Gebäudeinnern und im Aussenraum verbessert werden. Zudem werden die Konzerträume im Erdgeschoss und im Obergeschoss räumlich und akustisch getrennt. So können in den beiden Räumen künftig unabhängig voneinander Veranstaltungen stattfinden.
Im August und September finden alle Veranstaltungen im Garten statt
Die Schüür bleibt während der gesamten Umbauphase geöffnet. Im August und September 2021 werden jedoch alle Veranstaltungen im Garten stattfinden, die Gäste werden durch einen gesonderten Eingang direkt zum Garten geleitet. Das Programm sei dafür angepasst worden, sagte Schüür-Geschäftsführer Marco Liembd.
Bereits ab Oktober 2021 sollen dann auch im Inneren der Schüür wieder Konzerte durchgeführt werden. Die Konzertbesucherinnen und -besucher werden dafür in einem separaten, gesicherten Zugang durch die Baustelle zum Schüür-Haupteingang gelangen. Der Schüür-Konzertsaal bleibt unverändert. «Es werden lediglich einige notwendige Reparaturarbeiten vorgenommen», sagt Liembd.
Bauarbeiten sollen im Sommer 2022 beendet sein
Die Bauarbeiten sollen rund neun Monate dauern und im Sommer 2022 beendet sein. «Zur Eröffnung des erweiterten Gebäudes wird es Tage der offenen Tür für die Bevölkerung geben», sagt Liembd. «Gleichzeitig werden wir das 30-Jahr-Jubiläum der Schüür feiern.» Welche Top-Acts dafür engagiert werden, kann der Schüür-Geschäftsleiter noch nicht sagen: «Das Konzert-Booking ist wegen Corona zurzeit nur sehr beschränkt möglich.»
Schüür sollte einst dem Südzubringer weichen
In der Schüür sei in den vergangenen drei Jahrzehnten «mit einfachen Mitteln und sehr viel Herzblut ausserordentlich viel Cooles und Innovatives entstanden», sagte Hannes Sigrist vom Schüür-Beirat beim Spatenstich. «Dabei sollte es uns heute eigentlich gar nicht mehr geben», meinte Sigrist und erinnerte daran, dass der Betrieb der Schüür ursprünglich auf zehn Jahre begrenzt war, weil das Gebäude danach dem einst geplanten Südzubringer weichen sollte. Das habe bei den Schüür-Machern eine «Jetzt erst recht»-Mentalität ausgelöst, und sie hätten dadurch «umso mehr Gas gegeben».
Der Südzubringer ist inzwischen kein Thema mehr. Sigrist erinnerte daran, dass das Stadtparlament den Sonderkredit von 4,12 Millionen Franken einstimmig und ohne Enthaltungen genehmigt hatte:
«Das ist ein unglaublich starkes Statement, dass man uns weiter will.»
Das jetzige Bauprojekt werde den Betrieb für alle viel schöner und komfortabler machen: «Dabei wird die Seele der Schüür bewahrt, etwa indem auch beim Zusatzbau viel Holz verwendet wird.»
Auch Stadträtin Manuela Jost wies darauf hin, dass der Schüür-Kredit «ohne Wenn und Aber gutgeheissen wurde». Das habe sie in dieser Art noch nie erlebt. Jost: «Ich bin überzeugt, dass die Schüür mit der Sanierung und dem Umbau nun die passende Infrastruktur erhält, um den Betrieb effizient zu führen und den Gästen noch viele unvergessliche Abende zu bieten.»
Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.