Yasmin Kunz
Yasmin Kunz
Die Vorbeugung, Erforschung und Behandlung von Brustkrebs rückt wohl nie so stark in das öffentliche Bewusstsein wie jetzt im Brustkrebsmonat Oktober. Stefan Aebi ist Chefarzt Medizinische Onkologie am Luzerner Kantonsspital und Leiter des Tumorzentrums am Spital. Der Onkologe befasst sich vorwiegend mit Brustkrebs und hat dazu etliche Studien veröffentlicht.
Stefan Aebi, immer wieder lesen wir von Fortschritten in der Brustkrebsbehandlung. Es scheint, die Medizin schreite auf diesem Gebiet besonders schnell voran. Überspitzt gesagt: Jedes Jahr kommt eine neue Therapie dazu. Ist das so?Ganz so extrem ist es nicht. In der Brustkrebstherapie werden in kleinen Schritten viele Erfolge erzielt. Die vielen Forschungen fussen in der Häufigkeit von Brustkrebs aber auch darin, dass es sich aus pharmazeutischer Sicht lohnt, auf diesem Gebiet zu investieren. Der Absatz ist gross und wird jedes Jahr grösser, da aufgrund der demografischen Entwicklung immer mehr Frauen an Brustkrebs erkranken. Doch richtige Meilensteine, was neue Therapien betrifft, gab es im Gegensatz zu anderen Krebsformen in den letzten Jahren nur wenige.Steht der Durchbruch noch bevor? In der Brustkrebsforschung werden gewiss noch weitere Erfolge erzielt werden können. Die Immuntherapie, die bei anderen Krebsarten zu guten Ergebnissen führt, wird in absehbarer Zukunft wohl auch bei der Therapie von Brustkrebs positive Auswirkungen haben.Ist das heute noch nicht der Fall?Die Immuntherapie ist bei vielen Krebsarten, zum Beispiel beim Melanom, dem schwarzen und gefährlichen Hautkrebs, vielversprechend. Beim Brustkrebs hingegen konnten mit dieser Therapie noch nicht annähernd dieselben Erfolge erzielt werden. Bezüglich Anwendung der Immuntherapie bei Brustkrebs – dabei wird unter anderem das Immunsystem instrumentalisiert, um den Tumor zu bekämpfen – hoffen wir, noch bessere Erfolge zu erzielen. Ich bin überzeugt, dass dies gelingen wird.«Ich bin überzeugt, dass wir in der Immuntherapie noch bessere Erfolge erzielen werden.»
Stefan Aebi,
Chefarzt Medizinische Onkologie
* Korrektur: Nur Frauen mit einem hohen Risiko an Brustkrebs zu erkranken, wird empfohlen, ab dem 25. Lebensjahr halbjährlich einen Brustultraschall und jährlich eine Brust-Magnetresonanztomografie sowie ab dem 40. Lebensjahr alle ein bis zwei Jahre eine Mammografie zu machen. In einer früheren Fassung hiess es fälschlicherweise, dass diese Empfehlung für alle Frauen gelte.
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