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Luzern

Autofreie Bahnhofstrasse in Luzern verzögert sich

Bis in Luzern die Bahnhofstrasse definitiv autofrei und umgestaltet ist, dürfte es 2023 werden. Grund für die Verzögerung sind zusätzliche Planungsarbeiten, die nötig sind. Dafür gibt es zusätzlich eine unterirdische Velostation mit knapp 1100 Abstellplätzen.
Wegen der neuen Busspur auf der Pilatusstrasse gibt es immer wieder Schleichverkehr über die Bahnhofstrasse. (Archivbild: Maria Schmid).

(sda, hb) Für die Planung der Neugestaltung der Bahnhofstrasse beantragt der Luzerner Stadtrat beim Parlament einen Zusatzkredit von 1,3 Millionen Franken. Dazu kommt zusätzlich ein Kredit von 2,05 Millionen Franken zur Projektierung eines unter der Bahnhofstrasse gelegenen Veloparkings.

2013 hatten die Luzerner Stimmberechtigten eine Initiative gutgeheissen, die verlangt, dass die am linken Reussufer gelegene Bahnhofstrasse zwischen der Seebrücke und dem Theater autofrei wird. Der Grosse Stadtrat bewilligte einen Planungskredit von 410'000 Franken, die Bauarbeiten für die Promenade sollten 2018 beginnen.

2016 folgte der nächste Schritt. Die Stadt entschied nach einem Projektierungswettbewerb, das Projekt «Take a walk on the bright side» zu realisieren. Das Parlament sprach 480'000 Franken, damit die Planung fortgesetzt werden konnte, der Baustart wurde um ein Jahr verschoben.

Komplexes Projekt

Am Donnerstag gab der Stadtrat nun bekannt, dass sich das Vorhaben verzögere und dass es Mehrkosten gebe. Hauptursache dafür seien die Vielzahl und die Komplexität der Projektbestandteile und deren Abhängigkeiten, schreibt er in seinem Bericht und Antrag an den Grossen Stadtrat. Dies sei zu Beginn unterschätzt worden. So erweise sich zum Beispiel die Abstimmung der Planung für die Oberflächenarbeiten mit jener für die Verlegung, den Schutz und die Sanierung der zahlreichen Werkleitungen an diesem zentralen Ort direkt beim Bahnhof als viel schwieriger als angenommen.

Ein weiterer Grund für die Verzögerungen ist gemäss Stadtrat Borgula, dass während der Planung weitere Projekte hinzugekommen sind, die Auswirkungen auf das Gesamtprojekt hätten. «Dazu gehören das Luzerner Theater, die Fernwärmeleitung von der Seidenhofstrasse über die Bahnhofstrasse bis zum Hirschengraben sowie die Planung der neuen Velostation unter der Bahnhofstrasse», so Borgula.

Abstimmung mit unterirdischer Velostation

Ein neues Vorhaben, das mit dem Projekt Bahnhofstrasse zusammenhängt, ist eine Velostation mit 1100 Plätzen beim Bahnhofplatz. Der Stadtrat hat entschieden, dass die Veloparkplätze unter der Bahnhofstrasse realisiert werden sollen. Das Vorhaben Velostation soll mit dem Projekt Bahnhofstrasse abgestimmt und gleichzeitig geplant werden, um weitere Verzögerungen zu vermeiden.

Der Bau der unterirdischen Velostation dürfte nach heutigem Planungsstand rund 12,4 Millionen Franken kosten, das heisst rund 12'000 Franken pro Veloparkplatz. Dazu kommt der vom Stadtrat nun beantragte Kredit von 2,05 Millionen Franken für das Vorprojekt. Für die Umgestaltung der Bahnhofstrasse rechnet der Stadtrat mit Kosten von rund 6,2 Millionen Franken - 200'000 Franken mehr als ursprünglich geplant. Dazu kommt der jetzt beantragte Zusatzkredit von 1,3 Millionen Franken.

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