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Luzern

Fünfstöckige Gebäude aus Holz mit 91 Wohnungen: Siegerprojekt für Luzerner Hochhüsliweid-Überbauung steht fest

Auf der Luzerner Hochhüsliweid, am Rande des Würzenbachquartiers, sollen 91 Wohnungen entstehen. Realisiert wird das Projekt von zwei Zürcher Architektenbüros.
Keine Hochhäuser, sondern drei Häuserzeilen entstehen in der Hochhüsliweid in der Stadt Luzern. (Bild: PD)
Hier plant die SBL die Hochhüsliweid-Überbauung. (Bild: Philipp Schmidli )
Diese Parzelle soll überbaut werden.  (Bild: PD)

Elena Oberholzer

Elena Oberholzer

Elena Oberholzer

50 Millionen will die Luzerner Wohnbaugenossenschaft SBL für günstigen Wohnraum auf der Hochhüsliweid am Rande des Stadtluzerner Würzenbachquartiers investieren. Schon seit Januar 2019 ist klar, dass die SBL auf der Hochhüsliweid tatsächlich bauen darf (wir berichteten). Nun ist bekannt, wer das Projekt verwirklichen wird. Für den Architekturwettbewerb bewarben sich 61 Teams, zum Wettbewerb zugelassen wurden je sechs Architektinnen und Landschaftsplaner. Als Sieger gehen zwei Zürcher Architektenbüros hervor, nämlich Guignard & Saner und das Büro der Landschaftsarchitekten Lenzin.

Das Siegerprojekt mit dem Namen «Zapfer» nehme «sowohl die abfallende Topografie wie auch den Charakter der heutigen Mehrfamilienhäuser» auf, schreibt die SBL am Mittwoch in einer Mitteilung. Das Siegerprojekt der Zürcher Architekten schlägt vor, die Häuser fast komplett aus Holz zu bauen. Dieser Vorschlag habe überzeugt und werde – abgesehen von einigen Teilen im Erdgeschoss – umsetzbar sein, so die SBL. Geplant sind auf der Hochhüsliweid keine Hochhäuser, sondern in den Hang hineingebaute, sogenannte Zeilenbauten:

Die Häuser werden im Durchschnitt fünf bis sechs Stockwerke hoch sein; geplant seien jeweils vier Vollgeschosse, ein Sockelgeschoss und zuoberst eine Attikawohnung, gibt Markus Mächler, Präsident der SBL, auf Anfrage unserer Zeitung Auskunft. Um die von der Stadt vorgeschriebene Höhe der Bauten nirgends zu überschreiten, werden die Häuser in den Hang hinein gebaut. So entsteht auch die «treppenartige» Optik der Zeilenhäuser.

Wohnungen werden unter dem Marktpreis angeboten

Die SBL verspricht in ihrer Medienmitteilung «bezahlbaren» Wohnraum auf der Hochhüsliweid. Womit können potenzielle Mieterinnen und Mieter also rechnen? Markus Mächler beteuert:

«Die Mietpreise werden sicher unter dem Marktpreis liegen.»

Dies sei nur möglich, weil die Stadt Luzern der SBL mit einem guten Baurechtszins entgegenkommt und die SBL als gemeinnützige Genossenschaft keinen Profit aus der Vermietung erzielen wird. Genaue Zahlen kann Mächler zu diesem Zeitpunkt noch nicht nennen.

Mit «Zapfer» will die SBL das Quartierleben auf der Hochhüsliweid stärken. Unter anderem ist ein Kindergarten geplant und es soll in der Überbauung ein Angebot für Co-Working geben. Die Siedlung wird ausserdem «autoarm». So rechnete man in der Planung mit nur einem halben Auto pro Wohneinheit. Der Spielplatz auf der Hochhüsliweid soll erhalten bleiben.

Städtisches Wohnen mit Jokerzimmern und Clusterwohnungen

In den drei geplanten, sechsgeschossigen Bauten werden sowohl Familien als auch Ehepaare, Alleinerziehende und Einzelpersonen Platz finden. Vorgesehen sind auch Wohnungen für ältere Mieterinnen und Mieter, sogenannte Clusterwohnungen. Damit sind eine Art Wohngemeinschaften gemeint, in welchen ältere Menschen zusammenleben können. Mächler erklärt das Konzept: «Die Clusterwohnungen bestehen aus vielen kleinen Wohnungen.» So haben Mieterinnen und Mieter alle ihre Privatsphäre, teilen sich aber Küche und Gemeinschaftsraum.

Ein weiteres Konzept, welches laut Mächler in den grossen Schweizer Städten wie Zürich und Bern schon seit längerem funktioniert, sind Jokerzimmer. Auch solche soll es auf der Hochhüsliweid dereinst geben. Gemeint sind damit zwischen den Wohnungen liegende, möblierte Einzelzimmer, welche separat vermietet werden. So soll es möglich sein, ein solches Zimmer nur für eine Nacht – quasi im Hotelstil –, aber auch für mehrere Wochen zu mieten.

Bezugsbereit ab 2024

Die SBL werde nun gemeinsam mit den Architekten den Gestaltungsplan ausarbeiten und von der Stadt genehmigen lassen, teilt sie am Mittwoch mit. Der nächste grosse Meilenstein sei die Baueingabe bei der Stadt Luzern Ende 2021. Ab dem Jahr 2024 sollen die ersten Wohnungen bezugsbereit sein.

Die SBL besitzt oberhalb der Hochhüsliweidstrasse bereits vier Liegenschaften mit 48 Wohnungen. Insgesamt vermietet sie in Luzern, Littau, Adligenswil und Kriens rund 370 Wohnungen. Im Bau sind zudem die Ersatzbauten Weinbergli und das neue Mehrfamilienhaus Riedmatt Ebikon.

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