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Luzern

Arbeitsinspektoren kontrollieren Hunderte Luzerner Betriebe – ein Augenschein im Pilatusmarkt Kriens

Während der Coronapandemie schwärmen Arbeitsinspektoren aus, um die Einhaltung der Schutzkonzepte zu kontrollieren – am Mittwoch jene des Coop Megastores im Pilatusmarkt. Ein Augenschein.
Adrian Bieri (links) und Peter Furrer unterhalten sich mit Roland Grüter.
Einblick in die Personalräume.

Livia Fischer (Text) und Boris Bürgisser (Bilder)

Livia Fischer (Text) und Boris Bürgisser (Bilder)

Livia Fischer (Text) und Boris Bürgisser (Bilder)

Livia Fischer (Text) und Boris Bürgisser (Bilder)

Livia Fischer (Text) und Boris Bürgisser (Bilder)

Kurzärmliges Hemd, Jeans und Turnschuhe. In der breiten Masse hier vor dem Coop Megastore im Pilatusmarkt in Kriens fallen Adrian Bieri und Peter Furrer kaum auf. Die beiden sind aber nicht zum Einkaufen da, sondern um das Schutzkonzept des Grosshändlers unter die Lupe zu nehmen. Bieri und Furrer sind Arbeitsinspektoren, angestellt bei der kantonalen Industrie- und Gewerbeaufsicht (Kiga) beim WAS Wira Luzern. Wer genau hinschaut, erkennt das – die Männer tragen ihren Ausweis wie ein Namensschild auf der Brust. Furrer hat den Fragebogen mit dem Namen «Kontrollformular Covid-19 Schutzmassnahmen» unter seinen rechten Arm geklemmt.

Roland Grüter, Geschäftsführer Coop Megastore Pilatusmarkt, erwartet die beiden schon. Eigentlich unüblich, denn vom Besuch weiss er nur, weil die Presse dabei ist – sonst finden die Kontrollen betreffend der Coronaschutzmassnahmen unangemeldet statt.

Wohlbefinden der Mitarbeiter ist wichtig

Die Kontrolle beginnt. Bieri redet, Furrer schreibt. Grüter stellt das Sicherheitskonzept vor und zeigt als erstes den Eingangsbereich. Die Arbeitsinspektoren achten etwa darauf, ob es eine Personenbegrenzung gibt, die Warteschlange mit Bodenmarkierungen versehen wurde oder ob Desinfektionsmittel für Kunden im Ein- und Ausgangsbereich bereitsteht. Coop erfüllt alle Anforderungen.

Die drei Herren schlendern durch den Laden, sind ständig im Gespräch. Was genau sie reden, ist manchmal schwierig zu verstehen. Nicht nur wegen des Abstandes, auch weil im Hintergrund Bauarbeiten laufen oder das Surren der Tiefkühlregale die Worte übertönt. Die Gesten machen aber klar, worum es geht. Spricht Grüter von den Schutzscheiben aus Plexiglas, hebt er seinen Arm in die Höhe; streckt er ihn aus und macht eine Halbkreisbewegung, soll es den Zwei-Meter-Mindestabstand signalisieren. Bei den Kassen angekommen, will Bieri von einer Kassiererin wissen, ob sie sich wohlfühle. Sie bejaht.

Auch Personalräume werden überprüft

Weiter geht es mit den «versteckten» Räumlichkeiten. Jene, welche die Kunden nicht zu Gesicht bekommen: das Lager, die Spedition sowie die Büros und Personalräume der Coop-Mitarbeiter. Im Pausenraum angekommen, fragt Bieri Dinge wie: «Verwenden die Mitarbeiter ihr eigenes Geschirr?», «Werden die Textilhandtücher nur zum Trocknen von Geschirr und Besteck verwendet?» oder «Wie häufig wird hier drin gelüftet?». Alles Fragen, die auf dem Kontrollformular stehen.

Eine Stunde später ist die Kontrolle beendet. Bieris Fazit:

«Das Schutzkonzept fruchtet, es wurde sehr gut umgesetzt.»

Einen Tipp gibt er Grüter trotzdem mit auf den Weg. So solle er die Hygienemassnahmen auch in den Rückräumen noch konsequenter umsetzen. Gerade auch angesichts dessen, dass aktuell viele Handwerker ein und aus gehen – die gesamte Ladenfläche wird bis Ende November nämlich schrittweise umgebaut. Laut Bieri ist die Anwesenheit Dritter «eine zusätzliche Herausforderung».

Sofort versichert Grüter, dass er noch mehr Desinfektionsmittelspender aufstellen und weitere Informationsplakate aufhängen werde. So, dass klar sei, dass die Sicherheitsmassnahmen nicht nur für das eigene Personal, sondern auch für alle anderen Arbeiter – seien es die Bauarbeiter oder Lieferanten – gelten.

Geschäftsführer vom Coop zeigt sich erleichtert

Jetzt fällt die anfängliche Anspannung definitiv von Grüter ab. «Ich war nicht nervös, weil ich ein schlechtes Gewissen wegen der Umsetzung der Schutzmassnahmen hatte, sondern weil ich zu Beginn nicht genau wusste, was mich erwartet», erklärt er. Normalerweise würden Arbeitsinspektoren nur «sehr selten» bei ihm im Laden vorbeikommen – in der Vergangenheit zum Beispiel bei der Neueröffnung oder nach einem Umbau.

Beitrag dazu in den Tele1-News: