Schweres Gerät hat am Dienstagvormittag die Kanonenstrasse erklommen und sich durch den Gütschwald gekämpft: An der Bergstation der Gütschbahn sind per Pneukran die beiden neuen Fahrkabinen des Schräglifts auf die bereits betriebsbereiten Fahrgestelle abgesenkt worden. Eine anspruchsvolle Aufgabe, wie der Projektleiter Thomas Müller der ausführenden Dallenwiler Firma Inauen-Schätti sagte: «Die Kabinen wurden über das Stationsgebäude hinweg gehievt. Der Kranführer musste seine zentimetergenauen Manöver nach den Befehlen ausführen, die seine Kollegen ihm akustisch durchgeben.» Das Manöver begann um 9 Uhr mit dem Einrichten des Krans. gegen 12 Uhr mittags standen beide Kabinen auf den Schienen.
Die beiden Kabinen der als Schräglift konzipierten Gütschbahn sind je 1,14 Tonnen schwer und fassen acht Personen. Das Fahrwerk bewegt sich auf leisen Sohlen: Es ist mit Kunststoffrollen versehen. Die Bahn bewältigt auf den 173 Metern Fahrdistanz einen Höhenunterschied von 84 Metern.
Ein Wunsch der Stadtluzerner
Die Stadtluzerner Stimmberechtigten genehmigten Ende 2014 einen Kredit von 1,73 Millionen Franken für die Gütsch-Bahn. Darin inbegriffen ist nicht nur ein Beitrag an die Baukosten, sondern auch an den Betrieb der Gütsch-Bahn während 25 Jahren. Insgesamt kostet der Neubau der Bahn 3,1 Millionen Franken. Betrieben wird die Bahn von den Verkehrsbetrieben Luzern (VBL) und wird in den Tarifverbund Passepartout integriert.
Die Gütschbahn nahm 1884 als Standseilbahn ihren Betrieb auf und beförderte bis 2008 Personen zum Hotel Gütsch, in das dortige Wohnquartier und in das Erholungsgebiet.
cv
Lesen Sie mehr in der Zeitung vom 19. August
Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.