notifications
Luzern

Treibhaus und Theater-Pavillon – zwei alte Luzerner Nachbarn rücken näher zusammen

Seit neustem sind die beiden benachbarten Kulturhäuser Treibhaus und Theater Pavillon durch eine Treppe verbunden. Diese soll nicht bloss die Theaterbesucher in den Treibhaus-Garten locken, sondern Symbol für eine künftig engere Zusammenarbeit sein. Ein erstes gemeinsames Projekt ist bereits aufgegleist.
Mehr als nur Metall: Die beiden Treppen am Kulturhaus Theater Pavillon symbolisieren die engere Zusammenarbeit mit dem benachbarten Treibhaus. (Bild: Philipp Schmidli (Luzern, 28. August 2018))
Reto Ambauen (Leiter Theater-Pavillon) und Corinne Imbach (Leiterin Treibhaus) weihen am Spelterinifest  vom 24. August feierlich die Treppe ein. (Bild: PD)
Während des Spelterinifests war der Treibhaus-Garten gut gefüllt. (Bild: PD)

Gabriela Jordan

Gabriela Jordan

Gabriela Jordan

Zwei Treppen führen seit neustem von der Veranda des Theater-Pavillons Luzern in den benachbarten Treibhaus-Garten. Das mag auf den ersten Blick nach einer recht banalen Nachricht klingen, hinter den sechzehn Stufen steckt aber mehr: Das Theaterhaus und das Jugendkulturhaus wollen in Zukunft nämlich vermehrt gemeinsame Projekte auf die Beine zu stellen. «Wir haben viele Jahre nebeneinander gearbeitet. Dadurch hat sich zwischen unseren Häusern eine tolle Beziehung entwickelt. Jetzt ist die Zeit reif, um noch enger zusammenzuarbeiten», sagt Reto Ambauen, der seit diesem Jahr Leiter des Theater-Pavillon ist.

Die Treppen stehen somit sinnbildlich für die Annäherung der beiden Häuser. Nicht minder wichtig ist dabei allerdings die praktische Komponente. Dank den sechzehn Stufen gelangen Besucher und Mitarbeiter jetzt viel einfacher von einem Ort zum andern. Wollte man zuvor das Gebäude wechseln, war man gezwungen, aussen herum über den Spelteriniweg zu gehen. «Viele Theaterbesucher hat diese Trennung davon abgehalten, auf ein Gläschen in den Treibhaus-Garten zu gehen», so Ambauen. «Durch den neuen Zugang wollen wir auch erreichen, dass sich das Publikum der beiden Häuser besser durchmischt.» Ebenso sieht dies Corinne Imbach, die seit letztem Jahr das Treibhaus leitet: «Bisher waren wir recht voneinander abgeschottet. Durch die Treppe kann jetzt ein neues Gefühl der Zusammengehörigkeit entstehen.»

Abendessen und Theater dank neuen Kombi-Tickets

Wie Imbach und Ambauen betonen, werden die jeweiligen Programme der beiden Kulturhäuser unabhängig voneinander weiterlaufen. Es wird jedoch mehr Verbindungspunkte geben. Eine erste Kostprobe davon gab es bereits am kürzlich stattgefunden Spelterinifest. Zwei Tage lang wurde an beiden Orten das zehnjährige Bestehen des Theater-Pavillons gefeiert - und natürlich die neue Treppe eingeweiht. «Bis jetzt waren wir stark mit dem Bau der Treppe und dem Eröffnungsfest beschäftigt», so Ambauen. «Jetzt können wir aber richtig loslegen.» Ein erstes Projekt sei auch schon aufgegleist: Mit neuen Kombi-Tickets wird man in Zukunft zuerst ein Abendessen im Treibhaus geniessen können, um danach im Pavillon eine Theatervorstellung zu verfolgen.

Welche Ideen haben Ambauen und Imbach nebst den Kombi-Tickets sonst noch im Köcher? Allzu viel wollen die zwei noch nicht verraten, von Partys über Konzerte bis hin zu Lesungen sei aber vieles denkbar. Aktiv bespielt werden soll in den warmen Monaten auch die kleine Bühnenplattform, die am Fuss der beiden Treppen ebenfalls neu errichtet worden ist. Ausserdem könnte ein Anlass, der bisher nur an einem Ort war, auf beide Häuser ausgedehnt werden und so ein grösseres Publikum anziehen. «Die eine oder andere Veranstaltung haben wir auf diese Weise auch schon aufgegleist. Allzu häufig kam dies aber noch nicht vor», so Imbach.

Idee war schon eine Weile in den Köpfen drin

Ein paar gemeinsame Anlässe fanden also schon statt, und auch beim Publikum gibt es durchaus Schnittpunkte - schliesslich treten im Theater-Pavillon auch Jugendliche auf. Insofern erstaunt es eigentlich, dass die Treppen nicht schon viel eher errichtet worden sind. «Man kann sich schon fragen, warum sie beim Bau des Theater-Pavillon nicht von Anfang an geplant waren. Es klingt jetzt so logisch», meint Ambauen lachend. «Um zusammenzuarbeiten, muss man aber auch Lust aufeinander haben. Und dafür muss man sich zuerst kennen lernen.» Die Idee für das Projekt sei aber schon eine Weile in den Köpfen drin gewesen. «Als Corinne und ich die Leitung übernahmen, fanden wir, dass wir das jetzt in Angriff nehmen.»

Das Geld für die Treppe und die Bühnenplattform haben sie übrigens ebenfalls zusammen aufgetrieben. Die notwendigen 40'000 Franken sind dank privaten Sponsoren und Stiftungen zusammengekommen - und dank dem mit 10'000 Franken dotierten Migros-Kulturprozent-Preis.

Kommentare (0)