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Luzern: Für die freie Wahl des Car-Parkings

Gewerbe und Tourismus bringen sich in Stellung für die politischen Entscheide in Sachen Car-Parkierung in der Stadt Luzern. Das Ziel: Cars sollen auf der Allmend und in der Innenstadt parkieren können.
Der Luzerner Schwanenplatz ist ein Hotspot für Car-Touristen. Doch wie lange noch?Darüber entscheidet die Stadtluzerner Politik.
Archivbild Manuela Jans

Am 28. Juni berät das Luzerner Stadtparlament den Bericht und Antrag «Attraktive Luzerner Innenstadt». Dabei geht es um einen neuen Car-Parkplatz auf der Allmend. Gleichzeitig sollen auch die beiden Projekte für unterirdische Parkings in der Innenstadt (Musegg und Schweizerhof) weiterverfolgt werden.

Fest steht allerdings, dass der Bericht und Antrag des Stadtrats in der jetzigen Form im Parlament kaum Chancen hat. So stören sich die einen an der Absicht des Stadtrates, die Innenstadt-Parkhäuser weiterzuverfolgen. Anderen ist die gesamte Stossrichtung zu vage, gefordert wird zudem ein stärkerer Einbezug der wichtigen Player. Vor dieser Ausgangslage haben sich namhafte Luzerner Firmen zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen. Sie nennt sich «IG weltoffenes Luzern» (siehe Kasten). Ziel ist es, bei der Ausgestaltung der städtischen Car-Strategie mitzureden und mit vereinter Stimme aufzutreten.

Entweder Musegg- oder Schweizerhof-Parking

Die IG begrüsst die Idee eines Car-Hubs ausserhalb des Zentrums, wie Co-Präsident André Bachmann von der City Vereinigung sagt. Er betont gleichzeitig: «Für einen Teil der Gäste muss die Innenstadt aber weiterhin direkt per Car erreichbar bleiben.» Dazu brauche es entsprechende Parkierungsmöglichkeiten in der Innenstadt. Ob dies das Parkhaus Musegg oder das Konkurrenzprojekt unter dem Schweizerhofquai ist, bleibt vorerst offen. Wichtig sei einzig, dass Planung und vertiefte Abklärungen für beide Projekte weitergehen können, sagt Bachmann. Genau dies will der Stadtrat mit seinem Bericht und Antrag «Attraktive Innenstadt» ermöglichen. Sollte das Parlament diese Stossrichtung aber wieder korrigieren und beispielsweise eine Klausel zur Verhinderung von neuen Innenstadt-Parkhäusern festschreiben, so ruht die Hoffnung der Parkhaus-Befürworter auf der Volksinitiative «Aufwertung der Luzerner Innenstadt». Diese war von bürgerlichen Kreisen lanciert worden als Antwort auf den Entscheid des Stadtparlaments, die Planungen zum Parkhaus Musegg abzubrechen.

Das Ziel der IG ist klar: Die Innenstadt soll für Car-Touristen nicht schlechter erreichbar sein als bisher. Die Reiseleiter sollen die Wahl haben, ob sie im Hub ausserhalb parkieren oder ein Parkhaus im Zentrum ansteuern wollen. Der Status Quo, bei dem alle Cars den Schwanen- oder Löwenplatz direkt anfahren, ist für Bachmann mit Blick auf die Befindlichkeiten der Luzerner Bevölkerung keine dauerhafte Lösung. «Das würde irgendwann radikalen Forderungen den Weg ebnen.» Zudem gehe es auch darum, diese Plätze aufzuwerten. Eine zentrale Forderung der IG ist auch, dass nirgends Car-Parkplätze abgebaut werden, solange kein überzeugender Ersatz da ist. Mit der Annahme der Inseli-Initiative wurde nämlich genau dies beschlossen, was in Gewerbe und Tourismus für Kritik sorgte.

«Mit Grabenkämpfen kommen wir nicht weiter»

André Bachmann appelliert ans Stadtparlament, sich zusammenzuraufen und mehrheitsfähige Lösungen zu erarbeiten. «Mit Grabenkämpfen kommen wir nicht weiter.» In diesem Sinne sei auch der Name der IG, «weltoffenes Luzern», zu verstehen. Es brauche Offenheit gegenüber den Touristen, von denen Luzern lebt, sowie Offenheit gegenüber mutigen Lösungen. «Luzerns Weltoffenheit hat uns in der Vergangenheit stark gemacht.» An diese Tradition gelte es anzuknüpfen.

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