(zim/AH) Die Passagiere sind evakuiert, gesund und haben bereits einen warmen Tee getrunken. «Es gab keine Verletzten», sagt Brigitte Breisacher am Sonntag. Das sei das Wichtigste. Sie ist Verwaltungsratsmitglied der Bahn, selbst vor Ort und konnte mit den 27 evakuierten Passagieren sprechen. «Es geht ihnen gut. Manche scherzten sogar über den gratis Helikopterflug.»
Heute morgen um 9 Uhr stand die Bahn plötzlich still. Die dritte Seilbahn-Kabine, die hoch fuhr, blieb noch vor dem ersten Masten stecken und hing in der Luft. «Es war, als hätte jemand den Notstopp-Knopf gedrückt», so Breisacher. Schnell sei klar gewesen, dass es sich um einen technischen Defekt handle. Umgehend alarmierten die Verantwortlichen die Polizei, Rega und die Bergrettung.
Die Rega flog rund eine Stunde lang
Abzuwarten und die Bahn zu reparieren, stand gar nicht zur Debatte. Breisacher betont: «Die Sicherheit der Passagiere steht bei uns an erster Stelle.» Diese wurden dann auch spektakulär mit dem Rega-Helikopter am Seil ins Tal gebracht. Die Spezialisten flogen etwa ab 11 Uhr rund eine Stunde lang. Bis zum Mittag waren sämtliche Passagiere wieder sicher im Tal auf festem Boden.
Jeweils drei Passagiere pro Flug wurden mit dem Helikopter am Seil transportiert. «Die beiden Hunde wurden einzeln zusammen mit ihren Haltern geflogen», so Breisacher. Auch die Tiere seien wohlauf. Noch ist das technische Problem nicht gelöst. Zwar bewegen sich die Gondeln wieder. Man will aber ganz sicher sein, dass es zu keinen weiteren Zwischenfällen kommt. Erst dann würde man die Personen, die noch bei der Bergstation sind, herunterfahren. Ansonsten würde man auch diese mit dem Helikopter fliegen.
Was genau zur Störung führte, wird nun geklärt. Die Lungern-Turren-Bahn fährt in wenigen Minuten von Lungern-Obsee nach Turren auf 1'562 Meter über Meer. Oben haben die Ausflügler einen Blick aufs Wetter-, Mittel-, Rosenhorn mit dem Rosenlauigletscher. Die Wartezeit bis zur Talfahrt dürfte die Personen, die noch oben sind, also nicht zu arg verärgern.