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Luzern

Lottogewinn sorgt für böses Treiben

Krimiluft liegt im Ruswiler «Rössli»-Saal. Ein Geldsegen verleitet die Frauen von Killing zu abtrünnigen Plänen.
Die Frauen von Killing hoffen auf den grossen Lottogewinn. (Bild: Hannes Bucher)

Hannes Bucher

Endlich wieder spielen und diesmal soll die Pandemie uns nicht wieder zum Aufgeben zwingen: Dies war die Triebfeder bei der Theatergesellschaft Ruswil die vergangenen Monate hindurch. Im Jahr 2019 war der Verein mitten in den Vorbereitungen zum 150-Jahr-Jubiläum. Dann kam Corona und das Jubiläumsprojekt «Passion 2020» musste erst unterbrochen und schliesslich vollständig abgesagt werden.

Seit letztem Herbst aber hat das Theaterspiel wieder Fahrt aufgenommen. Theaterluft – Krimiluft ganz konkret – weht im «Rössli»-Saal. Das Ensemble hat unter der Regie des Sempacher Regisseurs Herbert Marberger die Kriminalkomödie «Die Frauen von Killing» erarbeitet – allen Widerwärtigkeiten der Pandemie zum Trotz. «Es war nicht einfach, immer wieder haben Darsteller gefehlt, Proben mussten ausfallen oder verschoben werden», sagt der Regisseur. Nun, der Besuch der Generalprobe vom letzten Donnerstag zeigt: Das Stück steht, das Ensemble und alle ringsum können mit Zuversicht der Premiere von Samstag entgegenblicken.

Ein Lottogewinn und eine Schnüffel-Kommissarin

Die Frauen von Killing haben infolge eines tragischen Busunglücks ihre Männer verloren – im gemeinsamen Singen finden sie wieder in den Alltag zurück. Sie treffen sich aber nicht nur zur Probe, sondern bilden auch eine Tippgemeinschaft fürs Lottospiel. Der Traum vom grossen Geld geht unverhofft in Erfüllung – die Freude ist aber nur von kurzer Dauer. Eine der Frauen, exakt diejenige, welche den Lottoschein unterschrieben hat, verstirbt unverhofft.

Auf die Trauer folgt der Frust: Bleibt nun der Geldsegen aus? Doch das Schicksal hat die Rechnung ohne die Frauen von Killing gemacht. Das Geld verlockt sie zu arglistigen Plänen. Sie haben aber ihrerseits nicht mit der Schnüffel-Kommissarin Amanda Hasler gerechnet. Viel Stoff für einen spannenden Krimiabend ist gegeben.

Passender Rahmen – verknappte Szenerie

Der altehrwürdige Theatersaal im Ruswiler Gasthof Rössli gibt dem Geschehen einen passenden Rahmen. Da reicht es durchaus, die Räume und ihre Nutzung lediglich mit Kuben und Stühlen anzudeuten. So werden im Nu ein Sitzungszimmer, ein Verhörraum, aber auch eine Wohnung oder ein Marktstand geschaffen. Da muss auch kein Vorhang gezogen, kein Spielfluss unterbrochen werden.

Die Spiellust des 13-köpfigen Ensembles ist offensichtlich. Frisch, frei und auch mal frech wird agiert. Die Dialektfassung von Regisseur Herbert Marberger gefällt gut, die Texte sitzen. Eine Bereicherung sind die eingebauten Songs mit den Gastsängerinnen und Raphaela Seeholzer am Akkordeon. Regisseur Herbert Marberger ist mit der Generalprobe sehr zufrieden: «Ja, es kommt gut. Jetzt sind wir aufführungsreif.»

Unsicherheitsfaktor Pandemie

Für unerwünschte Spannung sorgt im Hintergrund aber nach wie vor die Pandemie: Was, wenn während der Spielzeit im Ensemble Coronafälle auftreten? Produktionschef Patrick Kunz atmet hörbar durch. «Nun, im schlimmsten Fall müsste halt auch mal eine Aufführung ausfallen», sagt er. Es sei ganz wichtig, dass sich die Besucher vor der Aufführung auf der Website vergewissern, ob die gebuchte Vorstellung stattfinde. «Wir würden die Absage einer Vorstellung natürlich sehr bedauern. Den Betroffenen würde in einem solchen Fall selbstverständlich der Eintritt zurückerstattet», sagt Patrick Kunz.

Infos, Tickets und Buchen des vorgängigen Dreigängemenus im Gasthof Rössli: www.theater-ruswil.ch

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