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Luzern

Letzter Festivaltag: Luzerner feiern in Zofingen heiter mit Kunz

Drei Festivaltage, drei Mal ausverkauft mit je 12000 Besuchern: Christoph Bill, Leiter des Heitere-Festivals in Zofingen hat allen Grund für gute Laune – auch wenns zum  Abschluss am Sonntagabend eine heftige Dusche gab.
Rot ist Trumpf: Der vielbejubelte Auftritt von Kunz. (Bild: Dominik Wunderli, Zofingen 11. August 2019)
Hier war das Wetter noch prächtig. (Bild: Dominik Wunderli, Zofingen 11. August 2019)
Ein paar Stunden später sah es dann zeitweise so aus. (Bild: Natalie Ehrenzweig)

Natalie Ehrenzweig

Natalie Ehrenzweig

Natalie Ehrenzweig

Die Spontanumfrage auf der Lindenbühne am Heitere am Sonntag in Zofingen förderte es zutage: Entweder waren mehr Luzerner da als Aargauer. Oder sie waren schlicht lauter. Das war aber nicht weiter verwunderlich. Denn auf der Bühne standen Kunz aus Luzern– die ganze Band in roten Anzügen. Wo war der obligate Hosenträger?

Bereits bevor das Konzert begann, war der Platz vor der Bühne sehr knapp. Und das, obwohl die Sonne vom Himmel brannte. Es war sogar so warm, dass Kunz bereits im zweiten Lied davon sang, dass er lieber am Strand wäre. Die kleine Choreografie, die die Band eigens einstudiert hatte, endete mit dem Entledigen des Anzugs, ganz in Full-Monty-Manier. Da war er, der Hosenträger.

Kunz bot auch sonst, was man von ihnen erwartet: Gute-Laune-Musik, Mundart-Folk, wie Kunz es selbst nennt, mit jeder Menge Kontakt zum Publikum. So gab Kunz auch einen Song mitten aus der Menge zum Besten. Diese Menge machte auch mit, als er mit ihnen die Tanzschritte des «Tanzbär» tanzte. Für Kunz ging an diesem Nachmittag ein grosser Traum in Erfüllung: Am Heitere auf der Lindenbühne zu spielen. Für viele junge Konzertbesucher wohl auch: Kunz live sehen. Denn gemessen an den Kinder-Pamirs wurde das Heitere dem Familiensonntag gerecht.

Das diesjährige Heitere war ausverkauft, dreimal 12 000 Besucher. «Es rechnet sich erst ab fast voll. Aber wir haben immer die Kosten im Griff, sagen auch mal nein und stehen deshalb auf soliden finanziellen Füssen. Doch wenn ein Abend, wie der Dienstag, nicht so gut läuft, dann merkt man, dass man ein Hochrisiko-Geschäft betreibt», so Christoph Bill, Festivalleiter.

Besondere Vorkommnisse habe es eigentlich nicht gegeben. Ausser, dass ein Verkehrsposten von einem der Shuttlebusse angefahren worden sei. «Doch wir wissen noch nicht viele Einzelheiten», sagt der Festivalleiter. Das Wetter hat im Grossen und Ganzen mitgespielt, ausser in der Nacht auf Samstag und am Sonntagabend regnete es heftig. Bill sagt:

«Wir sanieren den Boden immer über Gebühr und treffen gute Bodenschutzmassnahmen. So war das Gelände am Samstag in einem erstaunlich guten Zustand.»

Bereits laufen die Vorbereitungen für das Heitere 2020 – es wird vom 7. bis 9. August stattfinden. «Bestätigungen haben wir aber noch keine», sagt Bill. Damit persönliche Geschmäcker nicht so ins Gewicht fallen würden, bestimmten sie das Programm in einem Dreierteam: «Wir buchen für unsere Gäste. Die kommen typischerweise etwa aus Ruswil und sind 22.»

Deshalb hat das Team auch auf viel Schweizer Musik gesetzt heute. Den letzten Festivaltag eröffnete nämlich Marc Sway im Zweiteiler mit Riesenblumen und mit unheimlicher Spielfreude. Doch nicht nur die Band hatte den Plausch, sondern auch das Publikum. Das gleiche gilt für die Walliserin Stefanie Heinzmann, obwohl während ihrem Konzert die Regenwolken aufzogen. Die Laune liess sich dadurch niemand verderben. Am Sonntag waren ausserdem Memory of an Elephant, Steiner & Madlaina, Seiler und Speer, The Strumbellas und die fantastischen Vier zu hören.

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