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Luzern

Leicht steigende Patientenzahlen, aber kürzere Aufenthalte: Luzerner Spitäler haben weniger zu tun

Die neusten Zahlen des Luzerner Statistikamts zeigen: Die Aufenthaltsdauer in Luzerner Spitälern nimmt weiter ab und die Zahl der Patienten stagniert. Gewachsen ist 2017 einzig der Bereich Rehabilitation.

Gut 62'100 Fälle wurden 2017 in den Luzerner Spitälern und Kliniken stationär behandelt. Davon entfielen 92 Prozent auf die vier Akutspitäler (Luzerner Kantonsspital, Hirslanden-Kliniken St. Anna und Meggen sowie das Geburtshaus Terra Alta in Oberkirch). In Letzterem nahmen die stationären Aufenthalte gegenüber 2016 um 41 Prozent zu auf 888. Grund dafür ist der Ausbau des Geburtshauses. Je vier Prozent der stationären Aufenthalte im Kanton Luzern entfielen auf die psychiatrischen Kliniken und die Rehabilitationskliniken. Dies zeigen die neusten Zahlen von Lustat Statistik Luzern, die am Donnerstag veröffentlicht wurden.

Schon seit Jahren werden die stationären Aufenthalte stetig kürzer. Dieser Trend hat sich auch 2017 fortgesetzt. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer über alle Spitäler und Kliniken betrug laut Lustat 7,8 Tage (Vorjahr: 7,9). Im Luzerner Kantonsspital werden stationäre Patienten nach 5,7 Tagen entlassen und in der Klinik St. Anna nach 5,1 Tagen. Im Geburtshaus Terra Alta verweilen frischgebackene Mütter durchschnittlich 3,8 Tage (siehe Tabelle). Wenig überraschend: Die Aufenthalte in der Psychiatrie und in der Rehabilitation sind mit 36,4 beziehungsweise 30,9 Tagen deutlich länger.

Kürzere Aufenthaltsdauer und nur leicht steigende Patientenzahlen: Dies führt dazu, dass die Spitäler 2017 etwas weniger zu tun hatten. Die Zahl der stationären Pflegetage sank von 314'354 im Jahr 2016 auf 310'660 im vergangenen Jahr (siehe Tabelle). Das entspricht einem Rückgang von 1,2 Prozent. Zählt man die psychiatrischen Kliniken und die Rehabilitatsionskliniken mit, kommt man auf 496'403 Pflegetage im vergangenen Jahr - ebenfalls weniger als 2016. Mit 2,7 Prozent war der Rückgang in der Hirslanden-Klinik St. Anna grösser als im Luzerner Kantonsspital mit einem Minus von 1,3 Prozent.

Diese Entwicklung kommt für Hanspeter Vogler, Leiter des Fachbereichs Gesundheitswesen beim Kanton Luzern, überraschend. «Es ist ein gesamtschweizerisches Phänomen, dass die Zahl der stationären Behandlungstage leicht abnimmt. Eine Erklärung dafür gibt es aber nicht.» Einen Einfluss dürften wohl die Diskussionen über «ambulant vor stationär» haben. Allerdings: Luzern hat die Liste mit 13 Eingriffen, die grundsätzlich ambulant durchgeführt werden sollen, erst im Juli 2017 eingeführt. Vogler glaubt deshalb nicht, dass allein diese Liste für den Rückgang der stationären Behandlungstage verantwortlich ist.

Kanton: Ambulante Behandlungen nehmen weiter zu

«Der Rückgang der stationären Behandlungstage ist positiv – für den Kanton, die Versicherer und die Patienten», sagt Vogler. Er ist überzeugt, dass die Tendenz zu mehr ambulanten Behandlungen weiter zunehmen wird. «Wichtig für die Spitäler ist, dass sie ihre Infrastruktur entsprechend anpassen und den ambulanten Bereich ausbauen.»

Der Bereich Rehabilitation ist der einzige, der in den letzten Jahren stetig gewachsen ist. Dies vor allem durch die Eröffnungen der Neurorehabilitations-Klinik Cereneo in Vitznau und der Rehaclinic Luzern 2016. Die neue Rehabilitationsklinik in Luzern zählte 2017 insgesamt 10 548 Pflegetage. Vogler erwartet, dass der Reha-Bereich weiter wachsen wird, auch in Zusammenhang mit der Alterung der Bevölkerung. «Die medizinischen Möglichkeiten, etwa in der Orthopädie, nehmen stark zu. Vermehrt werden ältere Menschen behandelt, die anschliessend auf eine Rehabilitation angewiesen sind.»

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