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Uri

Landrätinnen fordern Reduktion von unnötiger Verpackung

Geschäfte sollen dazu verpflichtet werden, überflüssiges Verpackungsmaterial zurückzunehmen und getrennt zu sammeln. Dies fordern die Landrätinnen Nora Sommer (SP, Altdorf) und Dori Tarelli (FDP, Altdorf).

In vielen Verkaufsgeschäften sei eine Überverpackung von Produkten festzustellen, bemängeln die Landrätinnen Nora Sommer (SP, Altdorf) und Dori Tarelli (FDP, Altdorf) in ihrer Motion. So seien zum Beispiel drei Duschmittel in Aktion umwickelt mit Plastik, Gemüse oder Früchte in Plastik eingeschweisst oder Fertiggerichte in Kunststoffbehälter zusätzlich in eine Kartonhülle eingepackt. Geschäfte ab 200 Quadratmeter Ladenfläche sollen nun dazu verpflichtet werden, überflüssiges Verpackungsmaterial zurückzunehmen und getrennt zu sammeln, heisst es in der Motion. Ein entsprechendes Gesetz wäre eine Massnahme, die nicht allein auf das Verhalten der Konsumentinnen setze, sondern auch gute Rahmenbedingungen dafür schaffe.

Die beiden Landrätinnen nennen als Beispiel den Kanton Jura, in dem seit 2021 bereits ein solches Gesetz existiert. Eine mögliche Definition für Überverpackung aus dem Kanton Jura sei die Gesamtheit der Verpackungen, die nicht für die Frischhaltung oder Konservierung des Produktes nötig sind.

Kosten könnten bei den Kehrichtsäcken gespart werden

Grund für den Antrag ist das hohe Siedlungsabfallaufkommen in der Schweiz, das mit 716 Kilogramm Abfall pro Person und Jahr weltweit eines der höchsten sei. Im Kanton Uri seien es gemäss einer Erhebung aus dem Jahr 2019 etwa 511 Kilogramm Abfall pro Person und Jahr, heisst es in der Motion weiter. Da in der Schweiz auf Bundesebene bisher kein solches Gesetz zur Reduktion oder Zurücknahme von unnötigem Verpackungsmaterial gebe, seien in verschiedenen Kantonen Bemühungen um ein kantonales Gesetz im Gange.

Mit der Motion wollen die Landrätinnen die Urner Bevölkerung auf das Thema unnötige Verpackung sensibilisieren und den Druck auf Einkaufsgeschäfte und indirekt auf Produzentinnen erhöhen. Mit einer Reduktion von unnötiger Verpackung soll ein einfacher Anteil zum Klimaschutz beigetragen werden und in privaten Haushalten könnten Kosten bei den gebührenpflichtigen Kehrichtsäcken und den Fahrten zu den Recyclingsstellen gespart werden, meinen die Landrätinnen.

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