notifications
Luzern

«Landauf, landab»: Das Land hat's in der Hand

Die Landschaft wird benachteiligt? Stimmt nicht, sagt Redaktor Niels Jost in unserer Landkolumne.
Niels Jost

Niels Jost

Von der Luzerner Landschaft hört man immer wieder: «Für uns interessiert sich eh keiner. Die da unten in Luzern machen sowieso, was sie wollen.» Stimmt nicht! Das Land hat’s selber in der Hand, wie diese Woche exemplarisch zeigte.

Montagmittag: Für den Kantonsrat kandidieren an den Wahlen vom 31. März 235 Kandidaten aus dem Wahlkreis Stadt und sage und schreibe deren 568 vom Land. Zugegeben, hier sind auch die Agglo-Kandidaten miteinberechnet, aber die gehören ja auch irgendwie dem Land an. Zumindest heissen ja ihre Wahlkreise so («Land» und «Hochdorf»).

Dienstagabend: Bei der Nomination für den CVP-Ständerat sind zwei Kandidaten vom Land an der einen Kandidatin aus der Stadt gescheitert. Hätten die Delegierten aus der Landschaft beim dritten Wahlgang zusammengehalten, würde ihre Kandidatin in der Pole-Position stehen.

Was heisst das nun? Und was hätte es bisher gebracht, wenn das Land die Hoheit über den Kanton gehabt hätte? Na, ganz einfach. Die Umfahrungen Wolhusen, Beromünster, Eschenbach oder Hochdorf wären längst gebaut. Hinten anstehen müsste der Seetalplatz. Entsprechend käme das neue Verwaltungsgebäude nicht in Emmen, sondern etwa in Hochdorf zu stehen.

Für all die Staatsangestellten bräuchte es dann natürlich eine entsprechende ÖV-Infrastruktur. Der Durchgangsbahnhof würde also nicht unter dem Luzerner Seebecken, sondern unter dem Baldeggersee hindurchführen. Und die Spange Nord würde ihrem Namen gerecht: Sie könnte das nördlichste Kantonsgebiet verbinden – eine Strasse von Dagmersellen über Triengen bis nach Aesch. Damit würde das Land zusammenrücken, zu einer Einheit. So einfach wäre das.

Hinweis: Am Freitag äussern sich jeweils Gastkolumnisten und Redaktoren unserer Zeitung zu einem frei gewählten Thema.

Kommentare (0)