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Detailhandel-Monitoring

Ladenmieten in Luzern steigen wieder – und es gibt bei den Geschäften mehr Wechsel

Im letzten Jahr gingen in der Stadt Luzern 98 Läden zu und 95 auf. Das ist eine klar höhere Dynamik als 2020. Und: Die mittlere Miete pro Quadratmeter und Jahr ist von 401 auf 485 Franken gestiegen.

Die Weggisgasse ist eine der beliebtesten und punkto Mieten teuersten Shoppingmeilen der Stadt.
Bild: Bild: Nadia Schärli (Luzern, 22. Oktober 2018)

Noch immer gibt es an besten Passantenlagen in der Stadt Luzern zwar mehr leere Ladenlokale als vor zehn Jahren. Doch es geht (wieder) etwas im Detailhandel. Das beweisen nicht nur angekündigte Neueröffnungen wie jene von Franz Carl Weber oder Sprüngli, sondern auch die neuste, am Donnerstag veröffentlichte Auswertung des Detailhandels-Monitoring. Es wird jeweils von der Stadt Luzern in Auftrag gegeben. Das sind die wichtigsten Zahlen zu den Mieten für 2021:

Die mittlere Miete (Medianmiete) für Verkaufsflächen laut Inseraten ist 2021 auf 485 Franken pro Quadratmeter und Jahr gestiegen - im Vorjahr waren es noch 401 Franken. «Dies ist eine deutliche Erhöhung und der höchste Wert seit dem Jahr 2014», schreibt die Stadt.

Bei den teuersten 10 Prozent der Verkaufsflächen lag die durchschnittliche Miete mit 1181 Franken pro Quadratmeter und Jahr nach einem Rückgang im Jahr 2020 wieder auf dem Niveau von 2019.

Am teuersten sind die Mieten gemäss Inseraten nach wie vor im Raum Schwanenplatz/Grendel mit 1200 bis 3000 Franken pro Quadratmeter und Jahr. Es folgen Weggis-/Rössli-/Kapellgasse sowie das Bahnhofsgebiet mit 800 bis 1500 Franken. Ausserhalb des Bahnhofsgebiets und der Altstadt sind es unter 600 Franken.

Vergleicht man die mittlere Miete in Luzern (485 Franken) mit jener der Schweizer Grossstädte (durchschnittlich 395 Franken), so liegt sie deutlich darüber. Und sie liegt auch klar über jener der vergleichbaren Städte wie Bern, Lausanne, Winterthur, St. Gallen und Biel (im Schnitt 258 Franken).

Wie Peter Weber von der städtischen Fachstelle Wirtschaft sagt, werde man die Mietzinsentwicklung der Verkaufsflächen in Luzern im Auge behalten:

«Handelt es sich beim Anstieg der Medianmiete nach Jahren des leichten Rückgangs um einen einmaligen Anstieg?»

Eine Rolle spiele dabei sicher, dass es 2021 vermehrt Inserate in der Altstadt gab. Denn da sei das Mietzinsniveau generell höher als in anderen Quartieren.

Nirgends hat's so viele Modeläden wie in Luzern

Mit 1434 Detailhandelsfilialen im Jahr 2021 liegt Luzern auch mengenmässig nach wie vor klar über dem Durchschnitt in den genannten Städten – und zwar 12,6 Prozent. Im Bereich Mode/Schönheit ist das Angebot in Luzern nun sogar so hoch wie in keiner anderen dieser Städte, wo es teils noch zu mehr Schliessungen kam. Das sind die wichtigsten Zahlen zu den Eröffnungen und Schliessungen:

In der Stadt Luzern wurden 2021 insgesamt 98 Läden geschlossen und 95 eröffnet. Obwohl sich die Anzahl der Filialen insgesamt im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert hat, ist laut Monitoring «eine viel grössere Dynamik» als 2020 zu spüren. Damals wurden nur 36 Filialen geschlossen und 19 eröffnet, was aber an der Pandemie liegen dürfte – vor Corona war die Dynamik ähnlich hoch wie letztes Jahr.

Die grösste Dynamik betrifft 2021 die Branchen Mode/Schönheit mit 26 Schliessungen und 14 Neueröffnungen sowie die Gastronomie mit 26 Schliessungen und 23 Neueröffnungen.

Bei den Ladenketten ist mit 27 Schliessungen und 21 Neueröffnungen ein Rückzug festzustellen, derweil bei lokalen Einzelfilialen gemäss Monitoring ein kleiner Zuwachs resultiert. Dies insbesondere in den Gebieten Altstadt, Löwencenter, Bahnhof und Schönbühl-Center.

Der Branchenmix hat sich 2021 gegenüber dem Vorjahr nur leicht verändert und sei in der Gesamtbetrachtung ausgewogen, mit quartierspezifischen Unterschieden.

Dank des Monitorings erkennt die Fachstelle Wirtschaft gemäss Weber Entwicklungen und Trends und sie kann Transparenz schaffen: «Das ist beispielsweise wichtig für Gespräche, die wir mit Geschäften oder auch Innenstadtorganisationen führen.» Zwar sei der Handlungsspielraum für die Stadt begrenzt, weil es sich meist um private Liegenschaftsbesitzende handelt, aber sie könne etwa mit der Aufwertung des öffentlichen Raums für attraktive Rahmenbedingungen sorgen. Er sagt:

«Denn auch wenn Luzern als Einkaufsdestination im Vergleich zu anderen Städten immer noch gut dasteht, sind die Innenstädte wegen des Strukturwandels gefordert.»

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