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Uri

KW Erstfeldertal kann Stromproduktion erhöhen

Der Bundesrat hat die vom Kanton Uri eingereichte Schutz- und Nutzungsplanung (SNP) für die Wasserkraftnutzung am Alpbach im Erstfeldertal genehmigt. Damit darf dort mehr Wasser zur Stromgewinnung genutzt werden.
Die künftigen Betreiber des Kraftwerks im Erstfeldertal können für die Stromproduktion mehr Wasser nutzen. (Bild: Paul Gwerder, Erstfeld, 26. März 2018)

Bruno Arnold

Am 14. Dezember hat der Bundesrat die vom Kanton Uri eingereichte Schutz- und Nutzungsplanung (SNP) für die Wasserkraftnutzung am Alpbach im Erstfeldertal genehmigt. Damit darf dort mehr Wasser zur Stromgewinnung genutzt werden. Konkret kann das KW Erstfeldertal ab Ende 2020 jährlich rund 32 Gigawattstunden (GWh) Strom produzieren und so zirka 7100 Haushalte versorgen. Das sind 2,2 GWh oder fast 7 Prozent mehr, als ohne Ja zur Schutz- und Nutzungsplanung möglich gewesen wäre. «Die genehmigte Mehrnutzung betrifft eine fischereilich weitgehend wenig bedeutende Schluchtstrecke», hält der Bundesrat in einer Mitteilung fest.

Zwei Gewässerlebensräume werden geschützt

Mit der höheren Nutzung sind aber auch geringere Mindestrestwassermengen verbunden. Das Gewässerschutzgesetz des Bundes erlaubt jedoch, dass die Kantone in Ausnahmefällen Restwassermengen festlegen können, die das gesetzliche Minimum unterschreiten. Bedingung dafür ist jedoch, dass geeignete Ausgleichsmassnahmen getroffen werden. Dies wird im Erstfeldertal erreicht, indem zwei landschaftlich und ökologisch wertvolle Gewässerlebensräume unter Schutz gestellt werden.

Ja des Bundesrats als «Art Sahnehäubchen»

Der Alpbach verfügt über das grösste noch ungenutzte Energieproduktionspotenzial in Uri. «Hätte der Bundesrat die SNP abgelehnt, wäre es wirtschaftlich anspruchsvoller geworden», sagt Werner Jauch, Verwaltungsratspräsident der KW Erstfeldertal AG. «Das Projekt wäre aber auch bei einem Nein des Bundesrats nicht grundsätzlich gefährdet gewesen.» Denn während die SNP ein Instrument zur Optimierung der energiewirtschaftlichen Optimierung sei, die «als eine Art Sahnehäubchen für das Projekt» auch noch 2019 hätte bewilligt werden können, habe bei der Konzession und der mittlerweile ebenfalls vorliegenden Baubewilligung Zeitdruck bestanden. Beide mussten nämlich bis Ende 2018 vorliegen, sonst wäre die Zusage für die Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) des Bundes verfallen. Und diese ist zwingend notwendig, um das Kraftwerk rentabel zu betreiben.

Verfahren sind beschleunigt abgelaufen

«Die Verfahren sind auf sämtlichen Stufen beschleunigt abgelaufen», sagte Lorenz Jaun vom Amt für Umweltschutz Uri. Der Bund habe die Schutz- und Nutzungsplanung fachlich vorgeprüft. Und Jauch ergänzt: «Zudem haben uns unser Know-how und unsere Erfahrung aus dem Projekt Ausbau KW Gurtnellen geholfen, die SNP beim KW Erstfeldertal so schnell zu erstellen. Die SNP des KW Gurtnellen war die erste im Kanton Uri.

Baubeginn für das 36-Millionen-Franken-Kraftwerk ist im Juni 2019. Die Bauzeit beträgt rund 18 Monate. Die Produktion soll spätestens Ende 2020 aufgenommen werden. An der KW Erstfeldertal AG beteiligt sind die Elektrizitätswerk Altdorf AG und die Gemeindewerke Erstfeld, die je 38 Prozent der Aktien halten, der Kanton Uri (16 Prozent) und die Korporation Uri (8 Prozent).

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