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Uri

Kunst- und Kulturinstitutionen würdigen Max Dätwyler: «Er wollte, dass es dem Kanton Uri gut geht»

Das Haus für Kunst und das Haus der Musik werden auch nach dem Tod des Urner Unternehmers und Mäzens wie bisher weitergeführt. Dies dank der Weitsicht der Stiftungsgründer.
Das Haus für Kunst Uri und die Musikschule Uri würdigen die Verdienste von Max Dätwyler. Von links: Markus Meier, Cordelia Dal Farra, Barbara Zürcher, Luzia Baumann und Philipp Gisler. (Bild: Markus Zwyssig (Altdorf, 10. Dezember 2020))
Der Unternehmer und Mäzen ist mit 92 Jahren gestorben. (Bild: PD)

Markus Zwyssig

Markus Zwyssig

Sie haben Max Dätwyler viel zu verdanken. Daher luden Vertreter der Musikschule Uri und des Hauses für Kunst Uri am Donnerstag die Medien zu einem Gespräch ein. Hauptziel dabei war es, die Verdienste Max Dätwylers zu würdigen. Die beiden Kulturinstitutionen, aber auch zahlreiche Kunst- und Kulturschaffende in Uri wurden durch den verstorbenen Unternehmer und Mäzen sowie die von Max und Peter Dätwyler ins Leben gerufene Dätwyler Stiftung stark gefördert. So stellt die Stiftung das Haus der Musik wie auch das Haus für Kunst Uri den Kulturschaffenden kostenlos zur Verfügung.

Ehemalige Dätwyler-Villa ist heute «Residenz» der Musikschule Uri

Dank der Initiative von Max Dätwyler ist das ehemalige Elternhaus an der Bahnhofstrasse seit August 1996 Sitz der Musikschule Uri. Von einer «Residenz» spricht Markus Meier. Er war Präsident der Musikschule Uri, als die Dätwyler-Villa an der Bahnhofstrasse zum Haus der Musik wurde. Meier beschrieb Max Dätwyler als sehr grosszügig, betonte aber auch, dass der Mäzen sehr interessiert war und bis ins Detail alles genau wissen wollte. «Wer etwas erreichen wollte, musste ihn überzeugen», so Meier.

Er attestiert dem Mäzen, überlegt gehandelt zu haben. Dahinter steckte immer eine gute Absicht: «Max Dätwyler wollte, dass es dem Kanton Uri gut geht», so Meier. Die Urner bedankten sich bei Max Dätwyler 2002 für sein Engagement mit der Verleihung des Ehrenbürgerrechts. 2008 erhielt er die Altdorfer Ehrenmedaille, im Dezember 2012 schliesslich überreichte ihm der Regierungsrat den Goldenen Uristier. Mit der Dätwyler Stiftung sei weiterhin für Nachhaltigkeit in der Urner Kunst- und Kulturszene gesorgt, gab sich Markus Meier überzeugt.

«Wir dürfen beruhigt in die Zukunft blicken. Alles ist sehr klar geregelt.»

Diskussionen mit Dätwyler konnten auch hart sein

Das Haus für Kunst Uri wurde 2004 und der Danioth-Pavillon 2009 eröffnet. Luzia Baumann, die zur Zeit der Entstehung des Pavillons Präsidentin des Kunstvereins Uri war, erinnert sich an Diskussionen mit Max Dätwyler, die auch hart sein konnten. «Aus Freude an der Kunst hat der Mäzen aber schliesslich stets eingelenkt.» Auch habe er die geleistete Arbeit enorm geschätzt.

Direktorin Barbara Zürcher sagte, Dätwyler habe sich sehr für das Haus für Kunst Uri interessiert und es regelmässig besucht. «Er war bescheiden und man musste ihm nicht den roten Teppich ausrollen.» Dätwyler habe sich für die aktuellen Ausstellungen interessiert, aber auch oftmals im Archiv in aller Ruhe die Danioth-Bilder betrachtet. Mit dem Danioth-Pavillon und den immer wieder in aktuelle Ausstellungen im Haus für Kunst mit einbezogenen Werken des verstorbenen Urner Künstlers öffnete Dätwyler der Bevölkerung seine grosse Sammlung an Werken Heinrich Danioths, mit dem er sich – wie bereits seine Eltern – verbunden fühlte.

Nachbarn beneiden einen um Kunsthaus

Dätwyler habe auch die Kunstvermittlung im Haus unterstützt und ihr den nötigen Raum gegeben, so Barbara Zürcher. Die Direktorin des Hauses für Kunst Uri zeigte sich überzeugt:

«Ohne Max Dätwyler hätte Uri kein derart feudales Haus für zeitgenössische Kunst.»

Zudem weiss sie: «Wenn Besucher von auswärts und insbesondere vom Nachbarkanton Schwyz kommen, beneiden sie uns oftmals um dieses charmante Haus.»

Auch Philipp Gisler, Leiter der Musikschule Uri, ist sehr dankbar für den grossen Einsatz und die grosszügige finanzielle Unterstützung. «Im Kanton Uri ist kulturell sehr viel los. Dazu trägt die Dätwyler-Stiftung wesentlich bei.»

Alles ist gut aufgegleist

«Unsere beiden Institutionen schätzen sich wahnsinnig glücklich, dass sie von der Dätwyler-Stiftung nachhaltig unterstützt werden», so Cordelia Dal Farra, heutige Präsidentin der Musikschule Uri. «Wir ziehen den Hut und sagen Danke.» Es sei alles aufgegleist, damit sich die beiden Institutionen und das weitere kulturelle Leben in Uri entwickeln können. «Die finanzielle Unterstützung ist aber auch eine Verpflichtung und Verantwortung», so Markus Meier. «Diese nehmen wir aber gerne wahr.»

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