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Nidwalden

Kundenzufriedenheit im ÖV ging leicht zurück – das zeigt eine Umfrage

Vor allem das Nacht-Angebot wurde kritisiert. Dies dürfte bei der nächsten Befragung anders ausfallen.
Die umgebaute Postauto-Haltestelle beim Spital Nidwalden. (Bild: Matthias Piazza (Stans, 14. März 2022))
Eveline Spichtig, Leiterin Fachstelle öffentlicher Verkehr und Projekte NW. (Bild: PD)

Matthias Piazza

Matthias Piazza

Wie zufrieden sind Sie mit dem öffentlichen Verkehr? Welche Verbesserungen wünschen Sie? Zwischen dem 25. August und dem 15. November konnten die ÖV-Kunden in der Zentralschweiz an einer Online-Umfrage teilnehmen, wofür sie in den Zügen und Bussen mit Flyern darauf hingewiesen wurden. In Nidwalden ging die Kundenzufriedenheit gegenüber der letzten Befragung 2018 um 2 auf 78 Punkte zurück (von möglichen 100 Punkten). Damit rutschte der Nidwaldner ÖV vom Prädikat «sehr zufrieden» in den oberen Bereich von «zufrieden». Der Obwaldner ÖV konnte die Punktzahl von 80 («sehr zufrieden») halten.

Kritisiert wurden etwa die fehlenden Sitzgelegenheiten bei den Postautohaltestellen. Hier hat Eveline Spichtig, Fachstellenleiterin öffentlicher Verkehr im Kanton Nidwalden, gute Neuigkeiten. «Unabhängig von den Umfrageergebnissen erarbeitete das Amt für Mobilität im letzten Jahr einen Leitfaden zur Erstellung von Buswartehäuschen, mit dem Ziel, für die zuständigen Gemeinden eine Entscheidhilfe zu schaffen, an welchen Bushaltestellen ein Buswartehäuschen sinnvoll sein kann und mit welcher Infrastruktur – wie beispielsweise einer Sitzgelegenheit.» Dies verbinde man, wenn möglich mit dem behindertengerechten Umbau der Bushaltekante. Da sei man auf gutem Weg, meint sie mit Verweis etwa auf die Haltestellen beim Spital und bei der Hansmatt, die schon umgebaut wurden.

Auch der Wunsch nach einem besseren Bus-Angebot nach 20 Uhr und nachts ging in der Zwischenzeit in Erfüllung. Seit dem Fahrplanwechsel im vergangenen Dezember fahren mehr Nachtbusse an den Wochenenden zwischen Luzern und Nid- und Obwalden. So fahren Nachtbusse neu auch zu den Nidwaldner Seegemeinden bis nach Emmetten. Auch sind nun alle Billette und Abos des Tagnetzes gültig. Sondertarife und Nachtzuschläge sind weggefallen.

«Wir gehen darum bei der nächsten Befragung von einem besseren Wert aus»,

meint Eveline Spichtig.

Gute Noten für Online-Ticketkauf

Als einfach und sicher wurde in der Umfrage der Online-Ticketkauf bewertet. Hier gab's 6 Punkte mehr als in der Umfrage vor vier Jahren. «Die neuen Check-in-/Check-out-Funktionen bei den Apps vereinfachen das Ticketlösen. Dies hat in der Pandemie auch an Bedeutung gewonnen.» Hingegen schätzten die Kundinnen und Kunden weiterhin die persönliche Beratung in den bedienten Verkaufsstellen.

Die Umfrage zur Servicequalität und Kundenzufriedenheit im öffentlichen Verkehr führten die Kantone Nid- und Obwalden zusammen mit dem Kanton Luzern und Uri sowie erstmals auch mit den Zugerland Verkehrsbetrieben AG und der Auto AG Schwyz durch. Das sind zwölf Transportunternehmen auf mehr als 130 Bahn- und Buslinien. Rund 3550 Fahrgäste nahmen teil. Damit ist die Rücklaufquote mit 41 Prozent gut 20 Prozentpunkte niedriger als 2018. Gemäss Eveline Spichtig sei auch mit dem Online-Fragebogen insbesondere der Anteil der älteren Leute bei der Befragung gesunken. Sie könnte sich vorstellen, dass man beim nächsten Mal allenfalls nochmals prüfen sollte, ob man zweigleisig fahre: Online- und Papier-Fragebogen.

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