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Uri

Kritik an Führung der Urner Polizei: «Aus einer Mücke einen Elefanten gemacht»

Zum Artikel «Polizisten werfen Sicherheitsdirektion ‹Schönrederei› vor» vom 23. Februar.

Mit grossem Bedauern, aber auch viel Unverständnis, habe ich die Berichterstattung der vergangenen Wochen und Monate über die Kantonspolizei Uri in der Urner Presse verfolgt. Da werden durch einen Postulanten tiefgreifende, personalrechtliche Massnahmen gefordert und eine besorgte Anzahl anonymer Mitarbeitender der Polizei wählt diesen medialen Weg, um einen Diskurs über scheinbar gravierende Führungsprobleme und unüberbrückbare Differenzen anzustossen und in der Öffentlichkeit das Bild einer führungsschwachen und desolaten Urner Kantonspolizei zu zementieren.

Es ist an der Zeit, denjenigen Stimmen eine Plattform zu geben, welche die Vorwürfe und das Vorgehen dieser besorgten Gruppe und die politische Intervention in keiner Weise akzeptieren, geschweige denn mittragen. So stehe ich hier mit meinem Namen hin und bin überzeugt, dass ich mit meinen Äusserungen und Anmerkungen die grossmehrheitliche Meinung der Mitarbeitenden der Kantonspolizei Uri repräsentiere. Ich mache dies auch im Wissen, dass eine solche Auseinandersetzung grundsätzlich intern zu erfolgen hat. Die öffentliche Meinungsbildung, angestossen durch den Postulanten selbst und die anonyme «besorgte Gruppierung» lässt dies so jedoch leider nicht zu.

Selbstverständlich ist es das politische Recht des Postulanten, von der jeweiligen Exekutive, sprich Regierung, zu Vorkommnissen innerhalb der Verwaltung Auskunft zu verlangen. Obschon ich persönlich das Gefühl nicht loswerde, dass man hier aus einer Mücke einen Elefanten gemacht hat. Aufgrund vereinzelter Personalien und zum Teil längst vergangener Vorkommnisse tiefgreifende personelle und organisatorische Probleme und eklatante Führungsschwäche zu attestieren, erscheint mir schon etwas heftig.

Abweichende oder kritische Meinungen sind für gute, künftige Prozesse wichtig und gerade hier hat die Führung der Kantonspolizei Uri in den vergangenen Jahren gezielt und konsequent angesetzt und versucht, mit einer Politik der «offenen Türe» diese Stimmen wahrzunehmen und einfliessen zu lassen. Dies bedingt jedoch, dass auch die Mitarbeitenden bereit sind, sich in einen solchen Prozess einzubringen. Dies anonym zu machen, ist in keiner Weise zielführend.

In diesem Sinne appelliere ich an die «besorgten Mitarbeitenden» der Urner Polizei, sich konstruktiv im Sinne guter Lösungen einzubringen. Ich fordere sie auf, aus der Anonymität zu treten, ihrer Stimme einen Namen zu geben und dazu beizutragen, dass bei der Kantonspolizei Uri wieder Ruhe einkehren kann und wir uns mit all unseren Kräften für die Sicherheit und das Wohlergehen der Bürgerinnen und Bürger unseres Kantons einsetzen können.

Urs Aschwanden, Chef IT, Technik und Projekte, Kantonspolizei Uri

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