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Nidwalden

Kriminell gute Musik

Der Musikverein Buochs stand mit einem wunderbaren Konzert – bestehend aus Krimimusik – endlich wieder einmal im Rampenlicht.
Zufriedene Gesichter nach einem gelungenen Jahreskonzert des Musikvereins Buochs. (Bild: Sepp Odermatt (Buochs, 20. November 2021))

Sepp Odermatt

Am vergangenen Samstag spielte der Musikverein Buochs vor rund 300 Gästen in der Breitlihalle sein erstes Jahreskonzert. Das zweite folgte am Sonntagnachmittag. Der Verein ist gut in Form und sprudelt vor Ideen, wie die beiden gelungenen und stimmungsvollen Aufführungen bewiesen.

Diese Wahrnehmung über die Buochser Musizierenden zeugt nicht nur von klarer Führung unter Präsident Isidor Wyrsch, sondern trägt auch die Handschrift von Marcel Krummenacher, der das Musikkorps seit 17 Jahren dirigiert. Auf den kompetenten und sympathischen musikalischen Leiter darf der Verein stolz sein und hoffen, dass dieser noch viele weitere Jahre mit dem Buochser Blasorchester unterwegs sein wird.

Musik aus Krimiserien

Dass Marcel Krummenacher neben seinen musikalischen Fähigkeiten auch ideenreich ist, zeigte nicht nur der Titel des Konzerts «Tatort Breitli», sondern auch die spannende Programmauswahl. Dabei ging es um allerlei Kriminelles und Rätselhaftes. Es kam zu gefährlichen Auseinandersetzungen zwischen Meisterdetektiv und Verbrecher, zwischen Opfer und Täter, zwischen Ermittler und Mörder. Doch Kommissar Krummenacher löste die Fälle mit raffiniertem Geschick, indem er das Geschehen in packende und rhythmische Musik versteckte. Diese Umsetzung ist den Musizierenden und ihrem Dirigenten ausgezeichnet gelungen.

Mit originellen und humorvollen Ansagen führte die begnadete Theaterspielerin Antoinette Petermann durch den genussreichen Konzertabend. Bereits im Eröffnungswerk «Crime Time» von Klaus Doldinger wurden die Zuhörerinnen und Zuhörer durch die prägnanten Titelmelodien von «Tatort», «Derrick» und «Ein Fall für zwei» ins Motto eingestimmt. Das Medley gefiel.

Klänge aus Broadway Musical

Mit «Man In The Ice» wagten sich die Buochser an ein schwieriges Werk. Eine Reise in die Urzeit, wie sie die Musiker und das Publikum noch nicht erlebt haben. Jedenfalls lösten sie die Aufgabe über den mysteriösen Fund von «Ötzi», der vor mehr als 5000 Jahren umgebracht worden sei, gekonnt und mit Feingefühl. Fulminant und beinahe impulsiv ertönte es bei «The Legend oft the Amber Room», wo sich das Geschehen um das berühmte Bernsteinzimmer dreht.

Nach der Pause folgte ein heiterer Marsch, der sofort an die Spässe des französischen Komikers Louis de Funès erinnerte. Das Publikum schätzte diese ausgelassene und lustige Musik. Schon bald aber wurde es wieder kriminell, als sich im dramatischen Arrangement von «Jekyll and Hyde» das Gute und das Böse gegenüberstanden. Die gegensätzlichen Melodien aus dem Musical der 90er-Jahre klangen rein und zeigten eine hohe Qualität der Musikantinnen und Musikanten auf.

Im breit gefächerten Programm von «Tatort Breitli» durften natürlich der legendäre Sherlock Holmes, die kultige Miss Marple und der Pate im waschechten Mafiastil nicht fehlen. Zum Abschluss wurde man in die Goldenen Zwanzigerjahre von Chicago zurückversetzt. Damals herrschte eine frivole Stimmung. Bei diesem Sound im jazzigen Stil, verbunden mit schwierigen Rhythmuswechseln, wuchsen die Buochser nochmals über sich hinaus und lösten beim Publikum grosse Begeisterung aus.

Die Jungen sind bereit

Dass in Buochs der Musiknachwuchs nicht ausbleibt, bewiesen die Vorträge der Jungmusik Buochs-Ennetbürgen unter der Leitung von Olivia Rava und Marcel Krummenacher. Über 45 Jugendliche präsentierten mit «Copernicus» ein spannendes und modernes Werk. Mit den bekannten Melodien aus dem amerikanischen Musical «West Side Story», komponiert von Leonard Bernstein, beendeten die jungen Musikerinnen und Musiker ihren Konzertteil souverän und trugen damit viel zur guten Stimmung bei.

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