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Luzern

Krienser Stadtrat ist gegen längere Gratis-Parkzeiten – auch wegen der Finanzen

Künftig sollten die Autofahrer erst ab 30 Minuten zur Kasse gebeten werden, forderte der Krienser Einwohnerrat. Doch die Änderung würde die klamme Stadt rund 50'000 Franken kosten, warnt der Stadtrat.
Geht es nach dem Stadtrat, werden in Kriens ab einer Parkdauer von 15 Minuten Gebühren fällig. (Symbolbild: Stefan Kaiser)

Stefan Dähler

Damit die Leute im Krienser Zentrum mehr Zeit zum Einkaufen haben, soll das Parkieren während der ersten halbe Stunde gratis sein. Das forderte der Einwohnerrat im Rahmen der ersten Lesung der Teilrevision des Reglements über die Gebühren und das Parkieren auf öffentlichem Grund (wir berichteten). Nach dem aktuell geltenden Reglement sind nur die ersten 15 Minuten gratis.

Nun liegt der Bericht und Antrag des Stadtrats für die zweite Lesung vor. Darin appelliert er an den Einwohnerrat, seine Forderung nochmals zu überdenken. Das auch aus finanziellen Gründen, zumal die Stadt Kriens derzeit knapp bei Kasse ist. Die Erhöhung der Gratisparkzeit hätte Kosten für die Umprogrammierung der Parkuhren und «hohe Einnahmeausfälle» zur Folge, schreibt der Stadtrat. Und weiter:

«Der erwartete Ertragsausfall von über 50'000 Franken muss an anderen Orten finanziell kompensiert werden.»

Weiter argumentiert der Stadtrat, dass eine Erhöhung der Gratis-Parkzeit «zu geringerer Fluktuation der Kundschaft des hiesigen Gewerbes» führt, weil die Parkplätze länger besetzt blieben. Dabei wäre eine grosse Fluktuation vor allem bei den Kurzzeitparkplätzen vor dem Stadthaus und auf der Gallusstrasse wichtig. Weiter sei bei längeren Parkzeiten mit mehr Suchverkehr zu rechnen, was dem Krienser Gesamtverkehrskonzept widerspräche. Ob der Einwohnerrat auf seinen Entscheid zurückkommt, wird sich an der Sitzung vom 27. Juni zeigen.

Weiter schlägt der Stadtrat in der Teilrevision vor, dass Motorräder nicht mehr auf Autoparkplätzen abgestellt werden dürfen. Sie müssten die speziell für Motorräder vorgesehenen Parkflächen nutzen, sonst droht eine Busse. Gebühren für diese Töffparkflächen sind keine vorgesehen.

Massnahme gegen Park-Chaos auf dem Sonnenberg

In der ersten Lesung entschied der Einwohnerrat weiter gegen den Willen des Stadtrats, dass Parkplätze ausserhalb des Siedlungsgebiets weiterhin kostenlos bleiben sollen. Mit der Einführung von Parkgebühren wollte die Exekutive insbesondere das Park-Chaos auf dem Sonnenberg verhindern, das an schönen Wochenenden manchmal herrscht. Stattdessen wurden dort nun weitere Parkverbotstafeln ausserhalb des Parkplatzes aufgestellt, wie der Stadtrat schreibt. Weiter wurden die Parkfelder mit einem Holzzaun unterteilt. So sei das Zonenparkverbot ausserhalb der signalisierten Parkplätze bei Kontrollen einfacher durchsetzbar.

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