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Luzern

Kriens: Schachen-/Amlehnstrasse wird doch nicht für den Durchgangsverkehr gesperrt

Die Vernehmlassung für das Krienser Gesamtverkehrskonzept ist abgeschlossen. Der Gemeinderat hat einige gewichtige Anpassungen vorgenommen.
Die Achse Schachen- und Amlehnstrasse in Kriens bleibt für Autos durchgehend befahrbar. Bild Stefan Dähler
Die Luzernerstrasse im Zentrum von Kriens soll fussgängerfreundlicher werden. (Bild: PD)
Vorbild: Mittelstreifen auf der Hauptstrasse in der Berner Agglomerationsgemeinde Köniz. Bild: Gemeinde Köniz

Stefan Dähler

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Es enthält rund 70 Massnahmen, um insbesondere den ÖV und den Veloverkehr zu fördern. Die Rede ist vom Krienser Gesamtverkehrskonzept, das im Frühling vorgestellt wurde. Kernstück ist die Umgestaltung des Zentrums. Die Luzernerstrasse soll zwischen Busschleife und Hofmatt durchlässiger werden, angestrebt wird Tempo 30. Mittelstreifen sollen dafür sorgen, dass die Strasse überall überquert werden kann. Bei der Kreuzung mit der Horwerstrasse schlägt die Gemeinde den Bau eines Kreisels vor. Auf der Fenkern-, Gallus- und dem unteren Abschnitt der Gemeindehausstrasse soll Tempo 20 gelten. Weiter sieht das Konzept die Einführung von Tempo 30 auf mehreren Quartierstrassen und dem oberen Teil der Horwerstrasse vor.

370 Anträge sind eingegangen

Inzwischen ist die Vernehmlassung abgeschlossen. Total seien 51 Stellungnahmen mit 370 Anträgen eingegangen, zudem hat ein Workshop mit rund 100 Teilnehmern stattgefunden, wie die Gemeinde mitteilt. «Grundsätzlich ist die Zustimmung hoch. Dass der ÖV, Fuss-und Veloverkehr gefördert werden müssen, damit Stau vermieden werden kann, scheint auch für viele Autofahrer verständlich zu sein», sagt Gemeindepräsident Cyrill Wiget (Grüne). Dennoch hat der Gemeinderat aufgrund der Rückmeldungen unter anderem folgende Anpassungen vorgenommen:

  • Bei der Achse Amlehn-/Schachenstrasse ist nicht mehr von einer Unterbindung des Durchgangs-Autoverkehrs die Rede. «Das ist immer noch ein Reizthema», sagt Wiget. Zur Erinnerung: Das Stimmvolk hat 2013 eine Umgestaltung der Strassen abgelehnt. «Das Ziel ist aber weiterhin, die Achse für den Veloverkehr und die Quartierbewohner sicherer zu gestalten. Wie, ist nun aber offen.» Es brauche eine fundierte Betrachtung, um die richtigen Massnahmen zu definieren.
  • Tempo 30 auf der Achse Gemeindehaus-/Bergstrasse soll aufgrund der Rückmeldungen aus dem Quartier prioritär vorangetrieben werden. «Für den oberen Abschnitt der Gemeindehausstrasse laufen bereits Vorbereitungen, hier wäre allenfalls eine Umsetzung in einem Jahr möglich», sagt Wiget. Das Ziel, Tempo 30 flächendeckend in den Quartieren einzuführen, habe aber auch zu Kritik geführt, beispielsweise bei der Horwerstrasse oder im Obernau. «Wir wollen daher vor einer jeweiligen Umsetzung prüfen, auf welchen Abschnitten ein tieferes Tempo tatsächlich Sinn macht.»
  • Beim Andritz-Areal, das mittelfristig umgestaltet werden soll, strebt der Gemeinderat eine neue Fuss- und Veloverbindung an.
  • Die Sonnenbergbahn soll in den Tarifverbund Passepartout eingebunden werden, dadurch würden auch Halbtax und GA gelten. Diese Idee ist schon alt, der Gemeinderat hat sie auch schon einmal geprüft, aber aufgrund der zu hohen Kosten von rund 100 000 Franken pro Jahr nicht umgesetzt. «Wir haben die Einbindung nun aber als mittelfristiges strategisches Ziel definiert, es braucht aber neue Verhandlungen mit dem Tarifverbund», sagt Wiget.

Freigleis führt bald bis zum Kupferhammer

Weiter hofft der Gemeinderat auf eine schnelle Realisierung der Dosierung des Durchgangsverkehrs und bei wichtigen Nebenstrassen. So soll der Verkehr – und damit der ÖV – auf der Hauptstrasse schneller vorankommen. Jedoch ist Kriens auch hier vom Kanton abhängig, der solche Dosierungsanlagen im Rahmen des Ausbaus der Kantonsstrasse zwischen Obernau und Busschleife ab dem Jahr 2021 realisieren will. Weit fortgeschritten sei zudem die Planung einer Veloverbindung zwischen Kupferhammer und dem Freigleis auf dem ehemaligen Bahntrassee entlang der Eichwilstrasse.