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Luzern

Kriens soll sein Wasser auch künftig von der EWL beziehen

Der Krienser Stadtrat hat geprüft, bei der Wasserversorgung mit Horw oder Emmen zusammenzuarbeiten. Doch der bisherige Anbieter EWL bleibt der günstigste.
Das Quellwasserwerk auf dem Sonnenberg der Energie Wasser Luzern AG. (Pius Amrein
(Luzern, 19. Oktober 2018))

Stefan Dähler und Beatrice Vogel

Da die Stadt Kriens selbst nicht über genügend Trinkwasser verfügt, bezieht sie seit 2004 rund 60 Prozent ihres Bedarfs von der Energie Wasser Luzern AG (EWL), die der Stadt Luzern gehört. Dieser Vertrag läuft Ende 2022 aus. Der Krienser Stadtrat beantragt daher nun beim Einwohnerrat, mit der EWL einen neuen Vertrag bis 2039 abzuschliessen. Er rechnet während 17 Jahre mit Kosten von insgesamt 12,75 Millionen Franken. Dies bei einem Wasserbezug von jährlich 1,3 bis 1,4 Millionen Kubikmeter. Das Wasser von der EWL zu beziehen, ist laut Stadtrat die günstigste Variante für Kriens.

Man habe auch Offerten der Wasserversorgungen Horw und Emmen eingeholt, führt der Krienser Stadtrat im Bericht und Antrag aus. Horw wäre betrieblich zwar eine gute Option gewesen, hätte aber nicht die gesamte erforderliche Menge liefern können, sondern maximal 1500 Kubikmeter pro Tag. Sowohl Emmen als auch die EWL sind in der Lage, die geforderten Höchstmengen von 6000 Kubikmeter pro Tag zu liefern. Daher habe man Kombinationen von Horw mit Emmen beziehungsweise mit der EWL geprüft.

Leitung nach Emmen würde 5 Millionen Franken kosten

Dabei habe sich gezeigt, dass ein Bezug von Wasser aus Horw Mehrkosten von rund 160'000 bis 180'000 Franken pro Jahr zur Folge hätte. Auch eine Kombination von Horw und Emmen wäre teurer als der alleinige Wasserbezug aus Emmen. Da in Emmen das gesamte Trinkwasser aus Grundwasser besteht, ist der Krienser Stadtrat jedoch besorgt um die Versorgungssicherheit. Im Falle einer Grundwasserverschmutzung wäre diese nicht sichergestellt.

Für den Bezug aus Emmen wäre zudem eine neue Verbindungsleitung nötig, deren Erstellung rund 5 Millionen Franken kosten würde. Ein Bezug des Emmer Wassers via EWL-Netz ist laut dem Stadtrat durch die EWL ausgeschlossen worden. Wegen der zusätzlichen Verbindungsleitung wäre der Wasserpreis letztlich nicht mehr «wirtschaftlich», so der Stadtrat. Nach der Realisierung des Bypass-Tunnels könne in 17 Jahren eine Leitung allenfalls nochmals geprüft werden. Derzeit sei das Angebot der EWL aber das günstigste und beste.

Abklärungen nach dem Dürresommer 2018

Dass Kriens eine Wasserleitung von Emmen via Bypass prüft, geht unter anderem auf ein Postulat von FDP-Einwohnerrat Beat Tanner aus dem Jahr 2018 zurück. Wegen der Dürre in jenem Sommer hatte der Krienser Stadtrat mehrere Brunnen abstellen lassen. Die Erträge der stadteigenen Wasserquellen waren damals um die Hälfte gesunken. Zwar hätte Kriens die Wassermenge, welche die Stadt von der EWL bezieht, erhöhen können, dies hätte jedoch Mehrkosten verursacht. 2015 hatte der Einwohnerrat eine Fusion der Wasserversorgung Kriens mit der EWL abgelehnt.

Kriens bezieht rund 40 Prozent des Trinkwassers aus den eigenen, seit über 100 Jahren genutzten Rodel-, Schwand- und Stampfeliquellen vom Pilatushang. Von dort kommt auch das Brunnenwasser der Stadt Luzern. Diese Reservoire auf Krienser Boden hatte sich Luzern bereits im Mittelalter gesichert. Das Quellwasser der EWL stammt ebenfalls vom Pilatus-Nordhang – aus dem Quellgebiet Eigenthal und Entlebuch.

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