Markus Zwyssig
Der Korporationsrat Uri hiess an seiner Sitzung am Freitag, 30. November, einen Tausch von Landparzellen einstimmig gut. Damit wird die Korporation Uri Golfplatzbesitzerin.
Die Emil Gisler AG in Seedorf ist sehr stark gewachsen und will nun ihre Infrastruktur ausbauen. Das Unternehmen mit rund 200 Arbeitsplätzen und 25 Lehrlingen hat daher bei der Korporation Uri und der Stiftung Fideikommiss A Pro um den Erwerb einer Teilfläche einer an den Unternehmensstandort angrenzenden Parzelle angefragt. Das Problem: Die Stiftung Fideikommiss A Pro darf grundsätzlich keine Grundstücke verkaufen. Eine Abgabe im Baurecht macht aus Sicht der Emil Gisler AG keinen Sinn. Sie will vielmehr das Land käuflich erwerben. Daher einigte man sich auf einen Landtausch.
Für die Golfer bleibt alles wie bisher
Die Emil Gisler AG kauft das Grundstück von der Company Golf AG und tauscht es gegen ein Grundstück der Korporation Uri sowie den Teil eines Grundstücks der Fideikommiss A Pro. «Die Golfer werden vom Landabtausch nichts merken», sagte Kurt Schuler, Verwalter der Korporation Uri. Das Grundstück soll weiterhin als Golfplatz genutzt werden – neu allerdings im Baurecht. Im Zusammenhang mit diesem Landabtausch wurde im Nutzungsplan bereits Landwirtschafts- in Industrieland umgezont. Die Emil Gisler AG hat eine Mehrwertabgabe zu bezahlen. Für die Korporation gehe das Zahlenspiel beim Landabtausch auf, sagte Schuler. «Wir gewinnen sogar ein bisschen Fläche.» Damit werde man dem Ziel, zu den Landflächen Sorge zu tragen, gerecht.
Korporationsrat Bruno Arnold, der bei der Emil Gisler AG als Leiter Administration, Personal und Infrastruktur arbeitet, war beim Geschäft in den Ausstand getreten. Nach der Abstimmung bedankte er sich im Namen des Unternehmens für den klaren Entscheid: «Das gibt der Emil Gisler AG Planungssicherheit und die Möglichkeit, weiter auszubauen.»
Ein Plus, aber nicht mehr so gross wie früher
Einstimmig gutgeheissen wurde an der Sitzung das Budget 2019 der Korporation Uri. Bei einem Aufwand von 5,553 Millionen Franken und einem Ertrag von 5,579 Millionen Franken wird mit einem Ertragsüberschuss von 25'425 Franken gerechnet. «Wir schreiben zwar noch schwarze Zahlen», stellte Kurt Schuler fest. «Diese sind aber nicht mehr ganz so hoch, wie wir es uns von den Vorjahren gewohnt sind.» Nach wie vor stehe die Korporation Uri aber auf einer gesunden finanziellen Basis. Die Kernaufgaben der Korporation Uri würden in der Förderung der Alp- und Landwirtschaft, der nachhaltigen Nutzung des Waldes sowie dem Erhalt der Bergwelt und des landwirtschaftlichen Kulturlands liegen, wie Schuler betonte. Ein weiteres strategisches Standbein seien die Beteiligungen im Energiebereich an verschiedenen Kraftwerkunternehmen.
Schuler zeigt auch auf, dass es bei den Liegenschaften der Korporation Uri keine leer stehenden Wohnungen gibt. Im ehemaligen Kapuzinerkloster mache man sich Gedanken, wie die Zukunft aussehen könnte. Das im Eigentum der Korporation Uri stehende heutige Kulturkloster ist bis 2020 vermietet. Im Zuge der Betriebsnachfolge wurde eine Arbeitsgruppe «Zukunftsplanung Kloster 2030» ins Leben gerufen mit dem Ziel, eine nachhaltige Nutzung der historischen Liegenschaft sicherzustellen.
Regalien und Konzessionen bilden mit rund 3,1 Millionen Franken die Hauptertragsquelle der Korporation Uri. Daneben stellen Vermögenserträge aus Liegenschaften, Anlagen sowie Pacht- und Baurechtszinsen wichtige Einnahmequellen dar. Ebenfalls entscheidend sind Dividendenerträge aus Beteiligungen an Kraftwerksanlagen.
Im Mai 2019 findet auf dem Lehnplatz in Altdorf die ordentliche Korporationsgemeinde statt. Die Kosten sind im Voranschlag mit 60'500 Franken budgetiert. Neben dem laufenden baulichen Unterhalt erfolgen grössere Investitionen beim Burgblock Attinghausen sowie mit der Sanierung der Sockelfassade beim Verwaltungsgebäude der Korporation Uri.
8480 Franken für den Verkauf des Allmendbodens
Der Korporationsrat sagte einstimmig Ja zu einem Verkauf von 106 Quadratmeter Allmendboden auf dem Urnerboden. Benjamin Gisler-Imholz als Eigentümer der Parzelle mit dem Wohnhaus Waldhüsli will einen An- und Ersatzneubau für Garage, Werkstatt und Holzlager realisieren. Der Verkaufspreis beträgt 80 Franken pro Quadratmeter, was ein Total von 8480 Franken ergibt. «Es ist eher selten, dass die Korporation Land verkauft», sagte Verwalter Kurt Schuler zum Geschäft. Der Bedarf für die Fläche sei aber ausgewiesen und auf das Notwendige reduziert worden.