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Uri

Komplexität der Handchirurgie wird in Altdorf thematisiert

Die Hand ist ein vollkommenes Instrument. Umso einschneidender ist es, wenn sie ihre Funktion verliert. Die Ärztin Elvira Bodmer referiert im Theater Uri zu diesem Thema und gibt verschiedene Einblicke in die Welt der Hände.
Die Referentin Elvira Bodmer gibt Einblicke in Behandlungsmöglichkeiten der Hand. (Symbolbild, Archiv LZ)

(pd/RIN) Was unterscheiden Menschen von anderen Lebewesen? Wie fand der Mensch zur Sprache? Warum begannen die Vorfahren, so erfolgreich Werkzeuge einzusetzen? Werden Fragen wie diese diskutiert, steht oft die Entwicklung der Hand im Zentrum.

Vor Jahrmillionen begann sich die äffische Hand zur menschlichen Hand umzuformen. Diese besitzt Tausende von Tast-, Druck-, Temperatur- und Schmerzsensoren und verwandelt so die Finger in ein vollkommenes Instrument. Somit war die Hand vor 2,5 Millionen Jahren in der Lage, primitive Werkzeuge herzustellen, was wiederum eine komplexe Steuerung durch das Gehirn erforderte und so enorme Entwicklungsschübe des Gehirns auslöste.

Perfektes Zusammenspiel lässt Roboter blass aussehen

Vieles deutet darauf hin, dass die Entwicklung des Menschen nicht allein auf die Veränderung des Gehirns, sondern auch im Wesentlichen auf das Zusammenspiel zwischen Gehirn und Hand zurückzuführen ist. Der berühmte Philosoph Immanuel Kant nannte die Hand das «Werkzeug des Geistes», welche als simpelste Form einen Gegenstand aufnehmen und ihn an einer anderen Stelle wieder absetzen kann. Aber selbst solch banale Handlungen benötigen ein perfektes Zusammenspiel der Hard- und Software der Hand, sodass bislang selbst die raffiniertesten Roboter nicht mithalten konnten.

Das Geheimnis dieser Überlegenheit liegt im Wechselspiel zwischen der Muskelsteuerung, den Empfindungen der Hand und schlussendlich in der Vernetzung all dieser Wahrnehmungen im Gehirn. Umso einschneidender ist also die Situation, wenn die Hand ihre Funktionen verliert.

Bodmer berichtet auch von Einsätzen im Ausland

Elvira Bodmer, leitende Ärztin am Luzerner Kantonsspital und Konsiliarärztin am Kantonsspital Uri, gibt im öffentlichen Vortrag vom 14. März um 19.30 Uhr im Theater Uri einen Einblick über die Behandlungsmöglichkeiten der häufigsten Erkrankungen der Hand in der Schweiz. Sie berichtet aber auch über Chancen, Grenzen und Gegensätze der Handchirurgie in einem westafrikanischen Land, mit welchen sie während eines humanitären Einsatzes konfrontiert wurde. Im Anschluss an den Vortrag gibt es die Gelegenheit, mit der Referentin direkt in Kontakt zu treten und Fragen zu stellen. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist kostenlos.

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