Andrea Muff
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A wie Aamuesete:
Was für ein Mus? In erster Linie hat die «Aamuesete» nichts mit Essen zu tun: Vielmehr ist damit der Beginn der Baarer Räbefasnacht gemeint. Am Fasnachtssamstag gegen Abend treffen sich die Baarer auf dem Rathausplatz. Aber tatsächlich: Der Begriff leitet sich ab vom Räbenmus, einer eigenwillig schmeckenden Speise, die aus gekochten Baarer Räben zubereitet wird.
B wie Badjöggel
Der Badjöggel ist nicht etwa ein Utensil für den privaten Badespass. Nein, er ist die Figur der Unterägerer Fasnacht – der Wylägerer Fasnachtsgesellschaft. Am Güdelzischtig findet die traditionelle «Abelüpfete» statt und der Badjöggel wird verbrannt. Die Fasnacht ist mit diesem Akt vorbei.
C wie Chnöpflifasnacht
In Rotkreuz gehört die Fasnacht am Fasnachtsfreitag den ganz kleinen Knöpfen. Mit viel Fantasie zeigt der Nachwuchs den Grossen, dass es für die fünfte Jahreszeit keine Altersgrenze gibt.
D wie Dorfplatz
Der «Place-to-be» an der Zuger Fasnacht. Ob im Ennetsee, Ägerital oder Berg: Die Fasnächtler treffen sich im Dorfzentrum, hüpfen zu den Klängen der Guggenmusiken, schmeissen mit Konfetti und geniessen ein Kafi mit Zusatz.
E wie Eichefrässer
Was der Badjöggel in Unterägeri ist, ist der Eichefrässer in Hünenberg. Warum es sich bei der Figur nicht um ein Einhorn handelt, ist auch heutigen Forschern noch ein Rätsel. Denn komischerweise ist es eine Sau, die ebenfalls Ende Fasnacht in Flammen aufgeht. Dieses Jahr am Dienstag pünktlich um 17.43 Uhr: Die Minutenzahl bezieht sich dabei auf das Alter der Zunft - dieses Jahr ist sie also 43 Jahre alt.
F wie «Füürhorn»
Die Fasnachtszeitung «Feuerhorn» des Styger Rettungskorps der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Zug erscheint dieses Jahr bereits zum 126. Mal. Die stets anonymen Autoren werfen einen oftmals ironischen bis zynischen Blick auf die Ereignisse des vergangenen Jahres. Das Satiremagazin nimmt es dabei mit den Quellen nicht so genau, jedoch steckt oft ein Fünkchen Wahrheit hinter den Geschichten.
G wie Greth Schell
Eine Tradition, die perfekt zur Fasnacht passt: Die Legende erzählt vom Stadtoriginal Margarethe Schell, genannt Greth Schell, welche sich Anfang des 18. Jahrhunderts zu später Stunde veranlasst sah, ihren weinseligen Mann in den Wirtshäusern abzuholen und anschliessend in einer «Chrätze» (Rückentragkorb) nach Hause zu schleppen. Begleitet wurde sie dabei jeweils von den Lölis, den nicht minder angeheiterten Saufkumpanen ihres Mannes. Heute erinnert die Zunft der Schreiner, Drechsler und Küfer am Güdelmäntig an die Legende und lebt den Brauch seit mehr als hundert Jahren.
H wie Hans Griitehirse
Er ist das Chamer Fasi-Oberhaupt: aber warum Hans? Dieses Geheimnis wird wohl für immer im Kaffee Wurscht – ja, das gibt es in Cham – ertränkt bleiben. Hans Griitehirse wird jeweils zum Oberhaupt gewählt: Bis jetzt hat er die Wiederwahl ohne Wahlkampf geschafft. Ob er an der nächsten Fasnacht wieder ohne Konkurrenz dasteht, wird sich zeigen. Es bleibt spannend.
I wie Instrument
Ob Trompete, Pauke, Posaune oder diverse Schlaginstrumente: Bei den Zuger Guggenmusiken gibt es für jeden eine Aufgabe, egal ob mit oder ohne musikalische Begabung. Wer einigermassen im Takt klatschen kann, ist dabei.
J wie Jägermeister
An der Fasnacht werden nicht nur Kaffee und Tee mit besonderen Zusätzen ausgeschenkt, heute liegen auch exotischere Zaubertränke im Trend. So sind das Wodka in allen Farben und auch der gute alte Jägermeister: Sie steigen bekanntlich ziemlich zu Kopf.
K wie Kaffee
Bleiben wir bei der Verpflegung: Neben Kaffee Zwätschge und Holdrio haben die Chamer das Kafi Wurscht erfunden. Das Wienerli hat schon so manchem über die schwere Fasnachts-Depression hinweggeholfen. Für jene, die nicht immer ans Essen denken und einfach den Durchblick behalten möchten, empfiehlt sich das Kafi Hinkelstein. Ohne Koffein lässt es sich schliesslich nach einer strengen Nacht auch etwas besser schlafen.
L wie Letzibuzäli
Die Stadtzuger Zunft aus dem Hertiquartier organisiert am Fasnachtssamstag den Umzug. Die Lebuzenmeile auf dem Stierenmarkt-Areal ist inzwischen beinahe legendär. In den dortigen Hallen findet auch die grosse Party statt. Übrigens wird das Oberhaupt Prinz genannt – naja, da gefällt die Eichesau doch besser!
M wie Meile
Die LebuzenMEILE der Zunft der Letzibuzäli gehört zur Fasnacht wie die Schminke ins Gesicht der Guggenmusik-Mitglieder. Die Party auf dem Stierenmarkt-Areal findet jeweils am Fasnachts-Samstag nach dem Umzug statt.
N wie Notruf
Immer zur Hand sollte die Notrufnummer sein, auch an der Fasnacht: Sei dies die Telefonnummer der Greth Schell, die Betrunkene in einen Tragkorb stopft, oder diejenige des Füürhorns, damit man sein Fehlverhalten auch gleich in der Zuger Fasnachtszeitung wiederfinden kann.
O wie Oohregrööbler
Zu den Guggenmusigen gehört auch ein kreativer Name. Auch beim Schreiben der Namen sind keine orthografischen Grenzen gesetzt. Das Beispiel aus Rotkreuz zeigt, dass zweimal «o» und «ö» nicht falsch sind. Naja, Rotkreuz liegt ja auch nahe an der Luzerner Kantonsgrenze ...
P wie Papagayos
Die Schnitzelbank-Gruppe Los Papagayos präsentiert jeweils die witzigsten Faux-pas und Neuigkeiten aus der Gemeinde Risch und aus der ganzen Welt. In Cham sorgt etwa die Gruppe Giftsprützi für treffsichere Schnitzelbänke.
Q wie Quaker
Die Hünenberger Guggenmusik Quaker hat auch in unserer Zeitung schon für Verwirrung gesorgt: Schreibt sie sich nun mit «k» oder «ck»? Doch die Antwort ist ganz einfach: Der Frosch quakt ja auch ohne «c».
R wie Räbechüng
Die Tradition in Zug Oberhäupter zu verbrennen, setzt sich auch in Baar fort. Dort wird der Räbechüng am Güdelzischtig in Flammen aufgehen. Der Räbevater als sein irdischer Vertreter entfacht das Feuer.
S wie Steigrind
In Steinhausen wird der Steigrind nicht angezündet, aber getauft. Während der Fasnacht schaut er beim Kreisel im Zentrum nach dem Rechten.
T wie Tagwache
Nicht nur in Luzern geht es am Schmutzigen Donnerstag mit der Tagwache los. Auch in Zug feiert die Chesslete um 5 Uhr auf dem Landsgemeindeplatz den Beginn der fünften Jahreszeit.
U wie Uslumpete
In Walchwil etwa treffen sich die Fasnächtler zum Ende hin, also am Dienstagabend, in der Fyrabig-Bar zur Uslumpete. Das heisst: Trinken und den Guggenmusiken zuhören, bis man zum Lumpen wird.
V wie Verkleidung
Das Sujet, also die Verkleidung, ist an der Fasnacht sehr wichtig. Ob als Bär, Teufel, Prinzessin, in der Gruppe oder alleine, an der Fasnacht ist alles erlaubt.
W wie Wienerli
Etwas zwischen die Zähne ist während der Narrentage wichtig: Ob die Wienerli allerdings mit oder ohne Pouletfleisch sind, interessiert in Zug niemand...
X wie X-Gelegenheiten
Diese ergeben sich an der Fasnacht an jeder Ecke: Ob neue «Freunde» oder «Lieblingsgetränke» – die Türen für jedwede Schandtaten stehen offen. Die grösste Überraschung folgt bekanntlich neun Monate später.
Y wie Yoga
Die Redaktion empfiehlt bei einem Kater eine ausgiebige Yoga-Stunde. Figuren wie die Kerze (für Einsteiger) und die einhändige Baumpose (für Profis) wirken besser als jeder Rollmops gegen Kater-Erscheinungen.
Z wie Zwätschge
Bei den Zugern steht der Zwätschge an erster Stelle, ob im Tee oder im Kaffee. Aber auch Kirsch kann natürlich überall reingemischt werden: Wenn’s schmeckt.