Matthias Piazza/Flurina Valsecchi
«Das Volk hat sich für die Wirtschaft entschieden», sagte André Windlin, Präsident der Genossenschaft Schlachthaus Ei zum deutlichen Resultat. 77,1 Prozent lehnten am Sonntag die Initiative zweier Bürger ab (1873 Nein- zu 558 Ja-Stimmen, Stimmbeteiligung 55,79 Prozent). «Ich bin sehr froh, dass die Kernser damit indirekt auch ein Zeichen für unseren Schlachthof gesetzt haben, dessen Planung wir nun weiter vorantreiben können», führte André Windlin weiter aus, der als Gemeindepräsident für dieses Geschäft in den Ausstand trat. «Ein Schlachthof muss in einer Industriezone möglich sein.»
Er rechnet damit, dass im Idealfall der neue Schlachthof nach einer rund einjährigen Bauzeit Mitte 2020 eröffnet werden kann.
Mit einer Ergänzung des Baureglementes wollten die Bürger Heinz Egger und Erwin Odermatt die Auswirkungen stark störender Betriebe auf die Arbeitszeiten beschränken und den Bau dieses neuen Schlachthauses im Industriegebiet verhindern. Zuvor hatten sie mit einer Aufsichtsbeschwerde den Schlachthof mit Notschlachtstelle auf 1900 Quadratmetern zu verhindern versucht.
Standort bei der Deponie Hinterflue bevorzugt
«Wir respektieren das Abstimmungsresultat. Wir sind nicht gegen einen Schlachthof in Kerns, sondern gegen den geplanten Standort», hielt Erwin Odermatt fest. Ein Schlachthof mit dieser Dimension müsse optimal und umweltverträglich platziert werden. «Meiner Meinung nach wäre der Standort Deponie Hinterflue Kerns ideal. Er hat einer Zufahrt, die nur 600 Meter vom Autobahnanschluss entfernt ist, liegt in einer Waldlichtung ohne Wohnbevölkerung und ist gut erschlossen.»