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Obwalden

Kernser Fluglärm schallt bis nach Bundesbern

Die Helikopterfliegerei der Luftwaffe löste einen Vorstoss an den Bundesrat aus. Nun liegt die Antwort vor.
Ein Militärhelikopter des Typs Eurocopter EC 635 hebt ab auf dem Militärflugplatz Alpnach. (Bild: Pius Amrein (Alpnach, 23. November 2017))

Matthias Piazza

Laut Anwohnern nahm seit August 2017 die Helikopterfliegerei der Schweizer Luftwaffe über Kerns und dem übrigen Kantonsgebiet zu. Seit vergangenem Herbst gebe es auch mehr Flugbewegungen mit F/A-Kampfjets über dieser Region, dazu kämen auch regelmässige Flüge mit den PC-21, schreibt die Zürcher SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf in ihrer Interpellation an den Bundesrat.

Sie will wissen, warum täglich so viele Flüge der Luftwaffe mit sämtlichen Flugzeugtypen über Kerns und Obwalden stattfinden. Dazu schreibt der Bundesrat in seiner Antwort, dass die Zahl der Flugbewegungen im vergangenen Jahr gegenüber 2017 sogar um rund 10 Prozent zurückgegangen sei.

F/A-18-Flugbewegungen haben nicht zugenommen

Die F/A-18-Flugbewegungen hätten in dieser Region in derselben Zeitspanne nicht zugenommen, da die Zahl der Jet-Flüge ab Emmen und Meiringen eher rückläufig gewesen sei. Auf dem Militärflugplatz Alpnach gibt es primär Heli-Flüge der Armee, welche im Raum Kerns stattfinden. Laut Bundesrat gibt es keine ausserordentliche Häufung von Flügen über Kerns und dem übrigen Kantonsgebiet. Die Flugzeuge würden selten mehr als ein paar Minuten in der Region in der Luft bleiben und es gelte eine Mindestflughöhe von 3000 Metern über Meer für PC-21 und von 4200 Metern für Kampfflugzeuge – auch, um die Belastungen möglichst gering zu halten.

Die An- und Abflugverfahren für Helikopter in Alpnach führen aus topografischen und flugtechnischen Gründen teilweise über den Kernwald. Dabei würden die Schutzauflagen für dieses Schutzgebiet strikte eingehalten werden, schreibt der Bundesrat auf die Frage nach Vereinbarkeit von Naturschutz und der starken Emissionseinwirkung durch die Luftwaffe.

Keine Angaben zur Schadstoffbelastung

Unbeantwortet lässt der Bundesrat hingegen die Frage nach der Schadstoffbelastung, welche die Luftwaffe in Kerns und dem übrigen Kantonsgebiet verursacht. Dies sei bisher nicht untersucht worden. Konkrete Messungen der Fachstelle für Lufthygiene des Kantons Bern beim Militärflugplatz Meiringen hätten gezeigt, dass die zusätzliche Belastung durch Luftschadstoffe in dieser Region nicht ins Gewicht falle. «Es gibt keine Anhaltspunkte, dass die Situation in der Region Kerns beziehungsweise in Obwalden anders zu beurteilen wäre.»

Die grösste Lärmbelastung der Helikopter trete beim Militärflugplatz Alpnach auf. Es gebe keine Anhaltspunkte für gesundheitliche Auswirkungen auf die Kernser.

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