Urs Hanhart
Es ist wie verhext. Ob Handball, Ringen, Rollhockey oder Fussball – den besten Urner Teams in Mannschaftssportarten ist es in diesem Herbst alles andere als optimal gelaufen. Zum Teil setzte es frustrierende Niederlagenserien ab.
Ein grosses Sorgenkind ist momentan die Nationalliga-B-Handballtruppe des KTV Altdorf. Sie hat in den ersten neun von insgesamt 24 Meisterschaftsrunden erst zwei Remis herausgeholt und dümpelt abgeschlagen auf dem vorletzten Tabellenplatz, der den Abstieg in die erste Liga bedeuten würde, herum. Seit mittlerweile sieben Wochen hat die Mannschaft nichts Zählbares mehr geholt. Zu denken geben vor allem die zuletzt sehr schwachen Auftritte gegen auf dem Papier ähnlich stark eingestuften Konkurrenten. Eigentlich unverständlich, denn zu Saisonbeginn lieferten die Altdorfer gegen deutlich stärker eingestufte Gegner teilweise gute bis sehr gute Leistungen ab. Die Mannschaft deutete damals an, dass sie über das nötige Potenzial verfügt, um in der zweithöchsten Liga zu bestehen. Seit einigen Wochen ist jedoch völlig der Wurm drin. Das Selbstvertrauen scheint völlig weg zu sein. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass es die Gelb-Schwarzen möglichst schnell schaffen, die Negativspirale zu durchbrechen. Die Zeit drängt, denn vor Weihnachten stehen noch vier ungemein wichtige Spiele gegen andere Abstiegskandidaten an. Im Prinzip haben die Vereinsverantwortlichen nicht viel falsch gemacht. Es ist ihnen gelungen, die Abgänge nach der letzten Saison mit Neuverpflichtungen mehr oder weniger zu kompensieren. Noch nicht geschafft hat man es indes, aus dem neu formierten Kader ein richtiges Team zu bilden.
Auch das Nationalliga-A-Team der Ringerriege Schattdorf steht mit dem Rücken zur Wand. Vor Wochenfrist verpasste es den vorzeitigen Ligaerhalt aufgrund einer knappen Niederlage gegen Hergiswil nur um Haaresbreite. Immerhin hat die Mannschaft von Trainer Michael Jauch noch einen Rettungsanker. Sie muss jetzt die Abstiegsrunde gegen den Nationalliga-B-Meister bestreiten. Im Falle eines Sieges ist der Verbleib im Oberhaus gesichert. Kein leichtes Unterfangen, denn solche Stichkämpfe sind immer eine sehr nervenaufreibende Sache.
Durchaus brenzlig werden könnte die Lage auch für den FC Altdorf. Die beste Urner Fussballelf hat die Vorrunde der zweiten Liga Interregional auf dem zehnten Platz abgeschlossen und überwintert nur knapp über dem Abstiegsstrich. Das mutige Konzept der Vereinsverantwortlichen, die Abgänge der letzten Saison nicht durch Neuverpflichtungen zu ersetzen, sondern vor allem auf die jungen noch unerfahrenen Akteure aus den eigenen Reihen zu bauen, könnte sich noch als Bumerang erweisen. Falls der eine oder andere der verbliebenen arrivierten Spieler in der Rückrunde ausfallen sollte, dürfte es sehr eng werden mit dem angestrebten Klassenerhalt.
Zu den Urner Teams, die unten durch müssen, hat sich im Verlaufe des Herbstes auch der RHC Uri gesellt. Nach einem ganz tollen Start in die Nationalliga-A-Saison mit einem Sieg gegen den amtierenden Schweizer Meister Montreux setzte es nur noch Niederlagen ab. Allerdings mussten sich die Urner jeweils nur knapp geschlagen geben. Immerhin muss man sich beim RHC Uri im Gegensatz zu anderen erwähnten Urner Mannschaften in Sachen Abstieg sicherlich keine Gedanken machen. Dieses Team verfügt über eine gesunde Mischung aus mit allen Wassern gewaschenen Routiniers sowie jungen hungrigen Spielern und hat mehr als genug Klasse, um den Verbleib in der höchsten Liga sicherzustellen. Ich bin überzeugt, dass der RHC Uri schon bald wieder auf die Erfolgsspur zurückkehren wird.