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Luzern

Kein Badesteg an der Ufschötti – der Luzerner Stadtrat lehnt eine Aufwertung der Gratis-Badeplätze ab

Die Badeplätze ausserhalb der offiziellen Freibäder sollen keine zusätzliche Infrastruktur erhalten. Der Luzerner Stadtrat erteilt einer Forderung der SP eine Abfuhr.
Die Ufschötti am linken Seeufer in Luzern.
(Bild: Boris Bürgisser)

Stefan Dähler

«Neben den kostenpflichtigen Badis erfreuen sich auch die freien Badis in Luzern grosser Beliebtheit», schrieb die Stadtluzerner SP in einem Postulat. Darum soll deren Infrastruktur «laufend überprüft» werden, etwa die sanitären Anlagen oder die Zugänglichkeit zum Wasser. Auch eine Befragung der Besucher der Badeplätze zu diesem Thema regte die SP an.

Nun liegt die Antwort des Stadtrats vor. Er lehnt das Postulat ab, wie er schreibt. Einen Badesteg an der Ufschötti etwa soll es nicht geben. Ebensowenig ist geplant, den derzeit beschwerlichen Seezugang bei der Tribschenwiese zu verbessern. Der Stadtrat begründet seine Haltung unter anderem folgendermassen:

  • Naturschutz: Das Tribschengebiet liege in einer Uferschutzzone, in der bauliche Massnahmen nur in Ausnahmefällen möglich seien. Weiter grenze die Badestelle bei der Lidowiese an eine «ökologisch wertvolle Flachwasserzone». Diese stehe im Konflikt mit einer «Intensivierung der Badenutzung». Ausserdem befänden sich beide Stellen in der Nähe einer kostenpflichtigen Badi mit komfortablem Seezugang.
  • Sicherheit und Haftung: Die freien Badeplätze sollen sich von den Anlagen mit Eintritt in der Infrastruktur «klar unterscheiden». Denn sonst bestünde das Risiko, dass die Stadt als Grundeigentümerin bei Unfällen haftbar gemacht wird. Werde eine Anlage jedoch «zweckfremd» genutzt, gelte die Eigenverantwortung. Je nach Situation warnt die Stadt gar explizit vor dem Gang ins Wasser, etwa beim Reusszopf.

Der Stadtrat betont jedoch auch, dass er nicht ganz untätig sei, was die Gratis-Badeplätze angeht. So lässt die Stadt die Ufschötti im Sommer von der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) überwachen, was jährlich 30'000 Franken kostet. Weiter gebe es Rettungsgeräte an der Reuss, neue Flusszugänge sowie eine klare Beschilderung. Im Tribschen werde die Wiese im Sommer öfters gemäht, damit die Leute dort liegen können. Weiter werde eine provisorische Toilette aufgestellt. Zudem gebe es Präventionskurse für die Migrationsbevölkerung sowie Rettungskurse für den präventiven Ordnungsdienst SIP und das Nordpol-Barpersonal im Reusszopf.

Trotzdem ist möglich, dass am linken Seeufer noch Verbesserungen der Bademöglichkeiten realisiert werden. Dies im Rahmen des langfristigen Projekts für eine Aufwertung des Gebiets am linken Ufer. In dessen Rahmen würden auch Bevölkerungsbefragungen durchgeführt. Daher sieht der Stadtrat auch keine Notwendigkeit für eine weitere Befragung zu den Badestellen. Grundsätzlich will er generell keine neuen Badestellen schaffen, sondern die Auslastung der bisherigen sicherstellen.

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