Philipp Unterschütz
Nachdem an zwei Schönwetter-Wochenenden im Januar das Engelbergertal einmal mehr vom Freizeitverkehr überrollt worden war, stellten die Landräte Remigi Zumbühl (FDP, Wolfenschiessen), Remo Zberg (FDP, Hergiswil) und Armin Odermatt (SVP, Oberdorf) ein Einfaches Auskunftsbegehren mit drei Fragen an die Regierung. Sie wollten wissen, wie der Stand der Dinge bei Dosieranlagen sowie bei einem Parkleitsystem sei und ob die Sicherheit der Bevölkerung gewährleistet sei, wenn Blaulichtorganisationen durch Staus behindert würden.
Mit der Rückmeldung dürften die Fragesteller wohl nicht recht zufrieden sein. Wesentlich Neues war aus den Antworten, die Baudirektor Josef Niederberger gab, nämlich nicht zu entnehmen. Offenbar sind sich die Nachbarn nach wie vor nicht einig. Entscheide seien noch keine gefallen, aber die Regierungen würden in Kontakt miteinander stehen, «gegenwärtig direkt auf Stufe der beiden Landammänner und der Direktionsvorsteher», sagte Niederberger am Mittwoch im Landrat. Man habe gegenseitige Vorbehalte ausgeräumt und wolle die Koordination intensivieren. «Sobald ein gemeinsamer Nenner gefunden worden ist und sich konkrete Entscheide abzeichnen, wird der Regierungsrat die politischen Verantwortungsträger in den Talgemeinden ins Bild setzen. Im Moment ist diesbezüglich aber noch keine Kommunikation angebracht, auch nicht, was allfällige Sofortmassnahmen betrifft.»
Druckmittel sind nicht «zielführend»
Die Regierung setze weiterhin alles daran, für die betroffene Bevölkerung an der Verkehrsachse von Engelberg nach Stans eine verträgliche Lösung zu finden – und zwar im Einvernehmen mit allen Anspruchsgruppen und den betroffenen Gebieten. «Es ist nicht zielführend, wenn mit Druckmitteln versucht wird, eine Lösung durchzusetzen, zu welcher kein Konsens vorherrscht», so Josef Niederberger. Die Lösungsfindung benötige aber Zeit und Raum für Diskussionen und erfordere eine enge Zusammenarbeit mit dem Nachbarkanton. «Sich im jetzigen Stadium der Diskussionen und Abklärungen bereits auf die Umsetzung von konkreten Massnahmen festzulegen, wäre verfrüht.» Den Regierungen von Obwalden und Nidwalden sei aber auch bewusst, dass zeitnah Massnahmen gefordert sind, um die Situation zu verbessern.
Etwas beruhigen konnte der Baudirektor mindestens betreffend die Blaulichtorganisationen. Der Zugriff erfolge im Ereignisfall aus Richtung Stans und auf dieser Fahrbahnseite seien Staubildungen äusserst selten. Und wenn doch, könne über längere Abschnitte sowohl der Zugriff als auch der Abtransport von Verletzten auf Nebenstrassen oder je nach Verkehrsaufkommen und Standort mit Rettungsgassen gewährleistet werden. «Bei schweren Unfällen mit mittel- bis schwerverletzten Personen ist überdies davon auszugehen, dass auch Rettungshelikopter zum Einsatz kommen, welche eine schnelle Gesundheitsversorgung und einen raschen Transport von Verletzten in ein nahes Spital gewährleisten können.» Rückstaus auf der Bergstrecke zwischen Grafenort und Engelberg seien viel einschneidender. Die Fahrt talwärts von Rettungsfahrzeugen sei auf der kurvenreichen, engen und unübersichtlichen Strecke mit wenig Ausweichmöglichkeiten stark erschwert und die Rettung werde zeitlich verzögert.