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Katzenmusikgesellschaft feiert in Erstfeld ihr 75-jähriges Bestehen

Rund 300 Bläser, Trommler und Pauker zelebrieren am 3. März mit einer Parade den Bourbaki-Marsch zu Ehren des Jubiläums der Katzenmusikgesellschaft. Der Verein blickt auch auf seine Anfangszeiten zurück.
Dirigentin Astrid Gisler führt die jubilierende Katzenmusikgesellschaft Erstfeld an. (Bild: Lorenz Gamma, Erstfeld)
Bereits zum 36. Mal begeben sich die «Rätschtanten» dieses Jahr auf Schnitzelbanktour. Zum vierten Mal dabei sind die «Erstfelder Hirschä». (Bild: Lorenz Gamma, Erstfeld)

Lorenz Gamma

Lorenz Gamma

Im Mittelpunkt der diesjährigen Erstfelder Narrenzeit steht das 75-Jahr-Jubiläum der Katzenmusikgesellschaft (KMG) Erstfeld. Am Sonntag, 3. März, geben sich die befreundeten Vereine aus Silenen, Amsteg, Attinghausen und Gurtnellen sowie die Kröntä-Guggä mit einem Sternmarsch ein Stelldichein. Die Parade durch das Dorf beginnt um 15.30 Uhr mit dem Zielort Gemeindehausplatz.

Die verschiedenen Gruppen starten an folgenden Orten: Silenen (Taubachbrunnen), Amsteg (Brämenhofstatt), Attinghausen (Restaurant Hirschen), Gurtnellen (Mohrenkopf), Kröntä-Guggä (Badhüsli), Erstfeld (Restaurant Krone). Um 16 Uhr erfolgt die gemeinsame Verschiebung zum Pfarreizentrum, wo der Gesamtchor noch durch die Brüchä-Katzenmusik ergänzt wird. Anschliessend beginnt der Festwirtschafts- und Barbetrieb mit Musik und Tanz im Pfarreizentrum. Der Eintritt ist frei. Am Anlass präsentiert die KMG ebenfalls ihr neues Vereinskostüm.

Vom Eintrommeln bis zum Verbrennen des «Tunggels»

Die traditionellen Aktivitäten des jubilierenden Vereins beginnen heute Freitag mit dem Eintrommeln und anschliessender Party im Restaurant Hirschen. Am Dienstag, 26. Februar, folgt die Oberdörfler Pyjamafasnacht mit Unterhaltung im Restaurant Ticino. Der Schmutzige Donnerstag beginnt mit dem Mor­genstreich um 3 Uhr, gefolgt von dem «Gibem»-Verkauf um 5 Uhr und den Dorftouren um 8.30 sowie 13.30 Uhr. Er endet abends mit dem Maskenball «Zirkuswelt» um 19.30 Uhr im Pfarreizentrum.

Am Freitag, 1. März, findet die Unterdörfler-Fasnacht statt mit Tanz im Restaurant Albert. Der Güdelmontagmorgen ist reserviert für die «Schattigtour» ennet dem Jordan und der Kinderumzug vom Unterdorf zum Pfarreizentrum beginnt um 14 Uhr. Traditionsgemäss endet der Karneval mit dem Austrommeln und Verbrennen des «Tunggels» auf dem Bärenboden am Dienstag, 5. März.

Wie seit Jahrzehnten kündeten auch heuer kurz nach Dreikönigen die blechernen Trommelschläge von der Bruchen her die kommende Fasnacht an. Die Schattig-Chatzämüsig trifft sich nochmals morgen zum abendlichen Trommeln auf der Flüe. Jedermann ist zum «Petschgä» auf die Fässer willkommen. Die Schnitzelbank- und Musikgruppen sind wie folgt im Dorf unterwegs: Weschwyber (morgen), Bandella Spontanella (morgen sowie 1. und 3. März), Kröntä-Guggä (28. Februar und 3. März), Rätschtanten (2. März), Erstfelder Hirschä (2. März). Während der fünften Jahreszeit bieten diverse Gastwirtschaftsbetriebe fasnächtliche Stimmung mit musikalischer Unterhaltung an.

Ein Blick zurück: Unter dem Vorsitz von Tagespräsident Ruggero Bay fand am 9. November 1944 im Restaurant Fisch die Gründungsversammlung der KMG statt. Gustav Denier war der erste Vereinspräsident. Ein Blick in die Chronik beweist die stetig wachsende Beliebtheit der Katzenmusikgesellschaft. Man berichtete von Kinderumzügen mit grosser Beteiligung, Anschaffungen von Instrumenten und Kostümen, Fasnachtsumzügen mit vielen Nummern, Katzenmusiktreffen und auswärtigen Auftritten.

«Doppelt gespielt hört sich besser»

Auch von diversen abgesagten Anlässen infolge Schneefalls oder Föhnsturms ist die Rede. Dass das Narrenblatt «Gibem» im Jahr 1950 erstmals mit Juristen Bekanntschaft machte, bildet ebenfalls einen Bestandteil des Protokolls.

Bekanntlich wird der Franzosenmarsch in den Urner Gemeinden unterschiedlich interpretiert. Tempo, Tonfolge und Trommelschläge weisen diverse Abweichungen auf. Im Internet ist dazu folgende Bemerkung zu finden: «Erstfelder Katzenmusik – doppelt gespielt hört sich besser.» Tatsächlich wird im Eisenbahnerdorf jeder der drei Marschteile doppelt gespielt, wobei beim ersten Durchgang die Trompeten die Melodie tragen. In der Wiederholung übernehmen dann die Posaunen das Zepter. Speziell sind auch die Triolen-Auftakte im zweiten Marschteil sowie die Variationen und Akkorde am Schluss der Teile. Der Katzenmusikmarsch wird in F-Dur gespielt.

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