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Kommentar

Katzen gehören kastriert und kein Weg führt an einer Pflicht vorbei

Der Kanton will den ersten Schritt nicht machen, und der Bund hält eine Kastrationspflicht für unverhältnismässig. Darunter leiden schliesslich die Katzen und die Biodiversität.

Eine Katze in einem russischen Dorf.
Bild: Bild: Oxygen/Moment RF

Die unkontrollierte Vermehrung von Katzen ist in der Zentralschweiz, und insbesondere im Kanton Luzern, ein grosses Problem. Sie hat so viele negative Auswirkungen, dass man sich fragt, warum dem noch kein Ende gesetzt wurde. Für die Katzen selbst ist die Folge, dass mehr Krankheiten zirkulieren, dass zu wenig Futter zu finden ist und mehr Kämpfe zwischen Katzen stattfinden. Bei der Frage einer Kastrationspflicht geht es aber nicht alleine um das Wohl der Katzen. Es ist bekannt, dass die riesige Katzenpopulation doppelt schlecht ist für die Biodiversität: Zum einen werden massenhaft Vögel getötet, zum anderen wird das genetische Erbe von Wildkatzen verwässert.

Deshalb drängt sich die Frage auf, warum nicht längst eine Kastrationspflicht gilt. Als das Thema in der nationalen Politik behandelt wurde, schrieb der Bundesrat: «Nach aktuellen Schätzungen sterilisiert oder kastriert ein grosser Teil der Halterinnen und Halter ihre Katzen bereits.» Was die Basis dieser Schätzungen ist und was mit den 100'000 bis 300'000 herrenlosen Katzen ist, lässt das Gremium offen.

Auch der Luzerner Veterinärdienst ist gegen eine Kastrationspflicht: Auf kantonaler Ebene ergebe dies keinen Sinn. Das mag stimmen. Spätestens während der Coronapandemie wurde aber wohl allen klar, dass ein Hin- und Herschieben von Verantwortung zwischen Kanton und Bund selten zielführend ist. Jemand muss den ersten Schritt machen.

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