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Obwalden

Kantonale Immobilienstrategie erntet im Parlament viel Lob

Die Immobilienstrategie für den Kanton zeigt insbesondere, wo in naher Zukunft Unterhalts- oder Neubaukosten zu erwarten sind oder wo allenfalls Mieten abgelöst werden könnten.
Gebäude der Kantonspolizei Obwalden im Foribach. (Bild: PD)

Philipp Unterschütz

Der Kanton Obwalden besitzt 250 Grundstücke mit insgesamt 61 Immobilien zu einem Gebäudeversicherungswert von rund 300 Millionen Franken, aufgeteilt auf zwölf Areale. In den kommenden Jahren stehen für dieses Immobilienportfolio wichtige Entscheidungen an wie grössere Sanierungsvorhaben für einzelne Objekte, Aus- und Neubauten von Liegenschaften oder langfristig ausgerichtete Standortentscheide von Verwaltungseinheiten. Diese Entscheidungen sollen nicht auf der Basis von einzelnen Projekten erfolgen, sondern auf einer gesamtheitlichen Entwicklung des Immobilienportfolios.

Bis 2040 müssen bis 162 Millionen investiert werden

Unter Einbezug der Verwaltung, der Gerichte, des Regierungsrats und der kantonsrätlichen Kommission für strategische Planungen und Aussenbeziehungen mit Unterstützung externer Experten aus der Immobilienökonomie wurde dafür im vergangenen Jahr eine Immobilienstrategie erarbeitet. Die Grobplanung umfasst die anstehenden Vorhaben und den Finanzbedarf bis 2040. Der Investitonsbedarf liegt zwischen 100 und 162 Millionen Franken, was einen Mittelwert von 132 Millionen oder jährliche Investitionen von rund 6,5 Millionen Franken für die nächsten 20 Jahre ergibt. So müssen als Nächstes etwa das Psychiatrie- oder auch das Polizeigebäude saniert werden.

Berücksichtigt ist darin auch die Entwicklung des Personalbestandes der Behörden. Trotz des Abbaus von 20 Stellen im Rahmen der Sparbemühungen rechnet der Kanton mit einer Zunahme der Stellen um 11 Prozent von 506 Arbeitsplätzen im Jahr 2020 auf 561 im Jahr 2040. Der Grund liege unter anderem im erwarteten Bevölkerungswachstum von 10 Prozent.

Im Bericht an den Kantonsrat legt die Regierung eine genaue Beschreibung und Objektstrategien für zwölf verschiedene Areale in den Gemeinden Sarnen, Giswil und Engelberg vor. Als grösste und wichtigste beispielsweise Hostett, Foribach, Quartier Latin, Spital oder Dorf, alle in Sarnen.

«Gründlich, transparent, vorbildlich»

Der Kantonsrat nahm einstimmig Kenntnis von der Immobilienstrategie. Baudirektor Josef Hess durfte von allen Seiten Lob entgegennehmen. Vorbildlich erarbeitet sei sie, und das Vorgehen transparent, meinte Dominik Imfeld (CVP, Sarnen). Eine gute, gründliche und vorbildliche Arbeit, sagte Guido Cotter (SP, Sarnen). Und Silvia Zbinden (CSP, Sarnen) lobte die grosse Sorgfalt und Kreativität.

Angenommen wurden vom Parlament auch zwei Anmerkungen, die nun in den Bericht aufgenommen werden. Zum einen wünschte die zuständige Kommission, dass die Absichtserklärung von 2015, die der Kanton mit dem Kloster Muri-Griess über die Klosterliegenschaften im «Quartier Latin» abgeschlossen hat, als hinfällig zu betrachten sei. Das Kloster hatte den Kanton mit einem Schreiben informiert, dass man sich künftig nicht mehr allein auf Obwalden als Partner für Projekte abstützen wolle. Die Eventualplanung soll nun im Immobilienkonzept klar priorisiert werden. Das soll aber nicht ausschliessen, dass auch Angebote des Klosters für Teilprojekte in den Klosterliegenschaften zu prüfen seien, wenn diese vor 2024 eintreffen.

Die andere Anmerkung war von der SVP beantragt worden. Sie hält fest, dass der Regierungsrat im Rahmen der Weiterentwicklung und Umsetzung der Immobilienstrategie die Konzentration von Verwaltungseinheiten am Standort Foribach prüfen muss.

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