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Nidwalden

Kanton will selber keine 400-Meter-Rundbahn bauen – würde Gemeinden aber dabei unterstützen

Der Bau einer 400-Meter-Rundbahn sei keine Kantonsaufgabe, findet der Regierungsrat. Die Erstellung von solchen Sportanlagen falle in die Zuständigkeit der Gemeinden.

Eine 400-Meter-Rundbahn wie hier in Sarnen will der Kanton Nidwalden nicht selber erstellen.
Bild: Archivbild: Primus Camenzind

Der Vorstand des Leichtathletikvereins Nidwalden hat im Juni dieses Jahres eine Petition mit 1500 Unterschriften eingereicht. Darin fordert er den Nidwaldner Regierungsrat auf, die Realisierung einer kantonalen Leichtathletikanlage mit einer 400-Meter-Rundbahn an die Hand zu nehmen. Das Anliegen wird mit dem breiten Nutzen nicht nur für die Leichtathletik, sondern auch für den Schul- und Breitensport sowie Rollstuhlsportler begründet.

Heute fänden die Athletinnen und Athleten aufgrund des Reiseaufwandes schwierige Trainingsbedingungen vor. Zudem könnten auf der Anlage Sportmeetings durchgeführt werden. Swiss Athletics, der nationale Leichtathletikverband, unterstütze das Anliegen und das Bundesamt für Sport empfehle in seinen Grundlagen zur Planung von Sportanlagen eine 400-Meter-Rundbahn pro 50'000 Einwohner. Nidwalden ist der einzige Kanton, der noch keine solche Rundbahn aufweist. Weiter macht der Leichtathletikverein auf seine zahlreichen Erfolge in der jüngsten Vergangenheit aufmerksam.

Vermutlich keine nennenswerte Abwanderung

In seiner Stellungnahme zur Petition würdigt der Regierungsrat die Erfolge des Leichtathletikvereins, wie er in einer Mitteilung schreibt. Der Verein stelle dadurch die Nidwaldner Sportszene in ein positives Licht. Vorbildlich sei auch die Flexibilität des Vereins, wenn es um die Kooperation mit anderen, ausserkantonalen Vereinen geht, um auf deren Anlagen trainieren zu können. «Gerade dieser Umstand zeigt, dass ein erfolgreiches Schaffen auch ohne eigene 400-Meter-Rundbahn im Kanton Nidwalden möglich ist», so der Regierungsrat.

Ein Risiko ortet die Regierung jedoch darin, dass ambitionierte Leichtathletinnen und Leichtathleten den Verein aufgrund besserer Infrastrukturen an anderen Orten verlassen könnten. Der Vereinsvorstand selbst erwähnt dies in seinem Petitionsschreiben allerdings nicht, weshalb davon ausgegangen wird, dass keine nennenswerte Abwanderung stattfindet. Der Regierungsrat folgere daraus, dass die Bedürfnisse für die Leichtathletikdisziplinen kantonal wie ausserkantonal und in Kooperation mit anderen Vereinen grundsätzlich abgedeckt würden.

Finanzielle Unterstützung wäre möglich

Darüber hinaus sei der Bau einer 400-Meter-Rundbahn keine Kantonsaufgabe. Die Erstellung von solchen Sportanlagen fällt in die Zuständigkeit der Gemeinden. Ergibt sich ein konkretes Projekt, ist der Kanton gerne bereit, eine Unterstützung in Form eines Beitrags aus dem Swisslos-Sportfonds zu prüfen. (pd/lur)

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