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Kommentar

Kanti Menzingen: Die Bildungsdirektion muss jetzt ihre Verantwortung wahrnehmen

Rahel Hug über die neusten Entwicklungen an der Kantonsschule Menzingen und die Reaktion der Behörden.

Die Vorfälle an der Kantonsschule Menzingen werfen viele Fragen auf. Wie konnte das von Lehrpersonen beschriebene Klima der Angst entstehen? Vor allem: Was tun die Verantwortlichen dagegen? Die Rektorin zumindest versichert, die Aussagen ernst zu nehmen. Und die Bildungsdirektion? Sie versteckt sich hinter einem simplen Statement, anstatt Klarheit in einigen Punkten zu schaffen und zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. Dass unter den aktuell tätigen Lehrpersonen offensichtlich grosse Verunsicherung und Angst herrscht, sich zu äussern und sich zu wehren, das scheinen die obersten Verantwortlichen ausser Acht zu lassen. Es ist deshalb mehr als verständlich, dass sich die Betroffenen nur anonym äussern wollen.

Die Bildungsdirektion ruft die «Gruppe» dazu auf, die vorhandenen Wege zur Konfliktlösung zu beschreiten. Genau das haben einige Angestellte in der Vergangenheit getan – Meldungen bei der Ombudsstelle sind erfolgt. Zudem haben sich Betroffene an den Lehrerinnen- und Lehrerverein gewandt, der seinerseits bei den Behörden aktiv wurde. Ohne Erfolg, wie sich nun zeigt.

Es ist nichts Aussergewöhnliches, dass eine neue Führungskultur für Spannungen sorgen kann. Solche zu glätten und das ganze Spektrum der Haltungen in einem Team abzuholen und mit einzubeziehen, darin liegt die Kunst einer guten Führung. Wenn aber verbale Angriffe, Trennungen und Verschwiegenheitsvereinbarungen den Alltag prägen, kann sich keine konstruktive Arbeitsatmosphäre einstellen. Die Verantwortung, dass diese in Menzingen wieder zurückkehrt, liegt nun auch bei der Bildungsdirektion.

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