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Obwalden

Kägiswiler Wärmeverbund wird erweitert

Mitte Oktober soll die neue Anlage in Betrieb gehen und damit Bedarfsspitzen morgens und abends besser abdecken.
2009 wurden die ersten Anschlüsse des Kägiswiler Wärmeverbunds in Betrieb genommen, nun soll die Anlage erweitert werden. (Bild: PD )

Markus Villiger

Das Bedürfnis für die Erweiterung des 2009 in Betrieb genommenen Wärmeverbunds Kägiswil ist nach den Worten des Korporationspräsidenten Hampi Lussi ausgewiesen. Die Korporationsversammlung von Ende April genehmigte einen Kredit von 490'000 Franken, um einen Anbau an das bestehende Gebäude zu realisieren. Die Bezugsenergie ist seit der letzten Erweiterung im Jahr 2013 um 200 Kilowatt gestiegen und bereits haben weitere Liegenschaften ihr Interesse für einen Anschluss angemeldet.

Das bewog die Korporation dazu, die Speicher-Erweiterung zu planen, sagt Hampi Lussi. So werden ab Herbst dieses Jahres über 2500 Kilowatt Leistung vorhanden sein. Das reicht für die 66 angeschlossenen Liegenschaften. Der neue Speicher mit einem Fassungsvermögen von rund 80'000 Litern wird die Leistung puffern und somit die Anlagen schonen. Die Energie kann somit in der Nacht hergestellt und gespeichert werden, da ab 5 Uhr bis 9 Uhr morgens besonders viel Energie bezogen wird.

Durch den Anbau kann der CO2-Austoss verringert werden

Der Einbau des grösseren Speichers erfolgt vor allem, um Bedarfsspitzen sowohl am Morgen als auch am Abend abzudecken und so die Anlage schonender betreiben zu können. Zudem verlangt der Gesetzgeber in verschiedenen Kantonen bereits den Einbau grösserer Speicher, um den CO2-Ausstoss bei einem gleichmässigeren Betrieb zu senken. Lussi erklärt:

«Es ist also auch eine Investition in den Klimaschutz.»

Das Baugesuch für den Anbau an das bestehende Gebäude wurde am 27. April von Anna Kathriner, Planteams AG, Sarnen, eingereicht und vom Gemeinderat Sarnen am 21. Juni bewilligt. Genau einen Monat später fand der Spatenstich statt. Anfang September wird der Holzbau aufgerichtet. Dafür ist die Holzbautechnik Burch AG aus Sarnen, verantwortlich. Der in einer Holzkonstruktion erstellte Anbau weist eine Höhe von 9,50 Metern, eine Länge von 21,3 Metern und eine Breite von 6,20 Metern auf. Für die Ausführung wird, wie Hampi Lussi erwähnt, ausschliesslich Schweizer Holz verwendet. Und betont: «Darauf haben wir grossen Wert gelegt.» Die Baumeisterarbeiten für den Anbau werden von der Firma Berwert, Wilen, ausgeführt. Mitte Oktober kann die Anlage in Betrieb genommen werden.

Der Korporationspräsident sagt:

«Die Korporation kann mit dieser Anlage viel eigenes Holz verwerten, welches auf dem Holzmarkt nicht gefragt ist.»

Und ergänzt: «Zudem hat die Anlage einen Filter im Kamin, welcher den hohen Anforderungen der Abgasvorschriften entspricht und jährlich kontrolliert wird.»

Die ersten Anschlüsse wurden 2009 in Betrieb genommen

Hampi Lussi, der seit 2014 im Korporationsrat und seit 2017 Korporationspräsident ist, erinnert sich an die Realisation des Wärmeverbunds im Jahr 2009. Damit würden nun rund zwei Drittel der Wohnungen, öffentlichen Bauten sowie Gewerbe- und Industriebetriebe im Dorf Kägiswil ökologisch nachhaltig geheizt. Ebenso könne damit die Wertschöpfung für die Heizenergie in der Region generiert werden.

Die Planungsarbeiten des Projekts begannen im Jahr 2007 mit der Bedarfsabklärung bei den Liegenschaftsbesitzern und einer Machbarkeitsstudie. Zudem wurde damals vorgängig die notwendige Umzonung in die Wege geleitet. Diese wurde im Sommer 2008 von der Gemeindeversammlung gutgeheissen. Damit konnte die Baukommission ihre Arbeit für den Wärmeverbund Kägiswil aufnehmen. Anfang Mai 2009 wurde mit dem Spatenstich ein weiterer Meilenstein erreicht. Ab dem 2. September 2009 konnten die ersten Anschlüsse in Betrieb genommen werden. Am 31. Oktober 2009 wurde die Anlage dann offiziell eingeweiht.

Der Wärmeverbund Kägiswil zählt insgesamt 66 Anschlüsse mit einer Leistung von 2550 Kilowatt. Der Holzschnitzelverbrauch beträgt jährlich rund 6500 Kubikmeter. Die produzierte Wärmeenergie wird mit 5261 Megawattstunden ausgewiesen. Somit sparen die Kägiswiler pro Jahr 530'000 Liter Heizöl.

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