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Obwalden

Junge und erfahrene Flüeli-Jodlerinnen und -Jodler erfreuen das Publikum

Eine reiche Palette von Vorträgen prägte den gut besuchten Konzertabend des Jodlerklubs Flüeli-Ranft.

Der gastgebende Jodlerklub Flüeli-Ranft. 
Bild: Bild: Otmar Näpflin (Flüeli-Ranft, 29. 4. 2023)

Mit «Juhui es ist wieder Jodlerkonzertzeit!» entboten die Flüeli-Jodlerinnen und -Jodler den Willkommensgruss in ihrem Flyer. Da gibt’s nichts beizufügen, denn landauf, landab herrscht diesbezüglich Hochsaison. Und wenn im Kanton «obsi druis» gleich zwei Jodlerklubs zur selben Zeit um die Gunst des Publikums buhlen, dann haben die Zuhörerinnen und Zuhörer die Qual der Wahl, wohin sie gehen und wen sie besuchen wollen.

Klingende Namen der Gastformationen und weitere Kriterien dürften diese Evaluation vielleicht beeinflussen, spielen im Endeffekt aber keine Rolle, weil Jodelgesang berührende Wirkung hat. Nicht ganz zufällig wählte der gastgebende Jodlerklub Flüeli-Ranft Bruno Häners Jodellied «E Jodler» zur Konzerteröffnung. Grund dafür dürfte wahrscheinlich die Textsequenz sein, wo es heisst. «Doch mues ä Juiz vo Härze cho, de macht är andri Mänsche froh». Schätzungsweise über 400 Jodlerfreundinnen und -freunde liessen sich das Konzert am 29. April in der Mehrzweckhalle nicht entgehen.

Jodlernachwuchs steht bereit

Seit fünf Jahren hat Eliane Kayser die musikalische Leitung inne. Sie erbrachte mit ihrer Sängerschar ein wunderbar geglücktes Gesangserlebnis. Neben fünf Neumitgliedern waren auch die gesanglichen Fortschritte deutlich zu hören. Sehr gut vorbereitet, konzentriert und mit spürbarer Leidenschaft präsentierte die Jodlerschar Adolf Stählis «Wenn’s im Ustig z’Alpe geit». Und aus Edi Gassers «Bärgkristall» besangen sie die glänzenden Steine wie Liebe, Freundschaft und gesellige Stunden, die oftmals vergebens gesucht werden. Mit dem Naturjuiz «Stockalper» und Sepp Lussis «Chräijä-Tossä-Juiz» endete für die Flüeli-Jodlerinnen und -Jodler eine überzeugende Leistung. Sie lieben den Heimatgesang, der ein Stück ihres Lebens ist. Mit grosser Zuversicht dürfen sie dem «Eidgenössischen» in Zug entgegensehen.

Vor Jahren wurde, dank Initiative von Margit Spichtig-Hofer, das Chindercheerli Flüeli-Ranft ins Leben gerufen. Unter ihrer Leitung war die quirlige Kinderschar verschiedentlich auf Konzertbühnen anzutreffen und eroberte das Publikum im Nu. Seit 2021 bemüht sich Yvonne Odermatt um die sangesfrohen Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren. Mit sichtbarem Stolz und gekonnt besangen sie «chlini Veieli», wie es Adolf Stähli in seinem Lied beschreibt.

Die Publikumslieblinge, das Chindercheerli Flüeli-Ranft. 
Bild: Bild: Otmar Näpflin (Flüeli-Ranft, 29. 4. 2023)

Mit der Co-Produktion von Fredy Wallimanns «Geburtstagsjuiz» mit ihren grossen Vorbildern zog die kommende Jodlergeneration das Publikum in ihren Bann. Die singenden Kinder überbrachten nicht nur «Es Gschänkli», auch sie selber waren ein ganz grosses. Die gebotene Plattform war der beste Beweis, dass ihnen die Zukunft gehört.

Starke «GlarNi-Kläng» und überzeugende Melchnauer Jodler

Ein Begriff in der Jodlerszene: das Jodlerquartett GlarNi-Kläng. 
Bild: Bild: Otmar Näpflin (Flüeli-Ranft, 29. 4. 2023)

Das vor fünf Jahren gegründete und nid dem Chärnwald beheimatete Jodlerquartett GlarNi-Kläng ist in der Jodlerszene zum Begriff geworden. Das von Janine Gisler geleitete Viererteam gefiel besonders mit seinen Liedern und Juiz wie «Zfriedeheit», «Ritzgrat-Jutz» und weiteren gewählten Vorträgen. Besonders einfühlsam klang «Vergässet sie nid», woraus hervorgeht, dass früher gesungene Lieder der älter werdenden Generation etwas Heiterkeit in den Alltag bringen.

Mit dem Jodlerklub Melchnau aus dem Oberaargau gastierte eine erfolgreiche Formation in Flüeli-Ranft. Der 1959 gegründete Chor steht seit 2010 unter musikalischer Leitung von Andrea Röthlisberger. An den Eidgenössischen und Bernisch-Kantonalen Jodlerfesten wurden sie stets erstklassig benotet. Und im Flüeli? Da standen sie vor keiner Jury, zogen aber alle Register. Den vier ausgezeichneten Jodlerinnen und 20 Mannen im Tenor und Bass ist ein satter Chorklang eigen. Mit ihrer Musikalität sorgten sie für ein beeindruckendes Hörvergnügen.

Beeindruckender Jodlerklub Melchnau. 
Bild: Bild: Otmar Näpflin (Flüeli-Ranft, 29. 4. 2023)

Aus ihrem Repertoire berücksichtigten sie neben «Bärgbueb’s Wunsch» (Robert Fellmann) auch Gesänge von Peter Küenzi und Ueli Moor. Keineswegs fremd sind ihnen Naturjodel hiesiger Komponisten. Mit Jörg Röthlisbergers Eigenkomposition, dem «Mälchmaschine-Jutz», verdeutlichten sie, dass Sauggeräusche der Melkapparatur mit Jodeltönen kompatibel sind. Nach Konzertende spielte das Ländlertrio Nidwaldnergruess zum Tanz auf.

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