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Gurtnellen

Jungbäuerinnen feiern ihre Diplome

Alle Absolventinnen der Bäuerinnenschule Gurtnellen haben ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Als Klassenbeste durfte sich die Attinghauserin Sarah Püntener feiern lassen.
Die erfolgreichen Absolventinnen der Bäuerinnenschule Gurtnellen.
Bild: Bild: Urs Hanhart (7. 6. 2023)

An der Bäuerinnenschule in Gurtnellen wurde am vergangenen Mittwoch eifrig gefeiert. Dies aus gutem Grund, denn die sechzehn Absolventinnen des Kurses 2023 aus acht Kantonen, unter ihnen vier Urnerinnen, durften im Rahmen einer stimmungsvollen Abschlussfeier nach einer rund fünfmonatigen, intensiven Ausbildung im Beisein von Familienangehörigen und Freunden ihre Diplome entgegennehmen. Alle Kandidatinnen schlossen erfolgreich ab. Keine fiel durch.

«Am 4. Januar 2023 haben die sechzehn jungen Frauen das grosse Haus hier in Gurtnellen Dorf in Beschlag genommen und sind in den Bäuerinnenkurs gestartet. Und alle haben einen enormen Arbeitswillen und ein riesiges Engagement an den Tag gelegt», sagte Regina Furger, Leiterin der Bäuerinnenschule, in ihrer Begrüssung. Und sie fügte noch an: «Was alles an Stoff verarbeitet worden ist, kann man kaum beschreiben. Nun dürfen die Absolventinnen viel Wissen mit nach Hause nehmen.» Die Palette der Fächer war sehr üppig und reichte von Reinigungstechnik, Textilpflege, Haushaltsführung, Familie und Gesellschaft, landwirtschaftlichem Recht, Buchhaltung, Betriebslehre bis hin zu Kleintierhaltung und «Willkommen auf dem Bauernhof». Hinzu gesellten sich noch Fertigkeiten in den Bereichen Gartenbau, Ernährung und Verpflegung, Produktverarbeitung und textiles Gestalten. «Die gemeinsame Zeit hier oben hat uns alle geprägt, zusammengeschweisst; sie bleibt unvergesslich», so Furger, die emotionale Töne anschlug.

Künstliche Intelligenz bleibt ein Nebengleis

Bildungsdirektor Beat Jörg befasste sich in seiner Festansprache mit künstlicher Intelligenz (KI) und deren Auswirkungen auf den Beruf des Landwirts und der Landwirtin. Sein Fazit: «KI wird auch künftig in der Landwirtschaft nur eine kleine Rolle spielen. Diesbezüglich sind sich die Experten einig. Das ist natürlich schön für alle Bäuerinnen und Bauern. Es braucht weiterhin die Kombination aus handwerklichem Geschick, profundem Wissen und grosser Erfahrung. Das alles fällt nicht vom Himmel. Jede Generation muss die Kombination immer wieder neu erarbeiten. Dazu sind hochmotivierte Fachkräfte nötig.» Einen Beitrag dazu leiste die Bäuerinnenschule Gurtnellen. Als Vollzeitmodell mit Internat geführt, sorge sie – nebst der ausgezeichneten Ausbildung – nicht zuletzt dafür, dass auch die wichtigen sozialen Kontakte gepflegt würden. Nun seien die Absolventinnen offiziell fähig, als Bäuerin in einem Landwirtschaftsbetrieb zu bestehen und einen solchen zu führen.

Höhepunkt der Feier war das Überreichen der Fähigkeitszeugnisse, wobei die fünf Besten eine nahezu identisch hohe Note erreichten. Dieses Quintett durfte sich einen Spezialpreis aussuchen, der von Stiftern zur Verfügung gestellt wurde. Alle anderen erhielten nebst dem Diplom auch noch einen Gutschein. Die höchste Note mit 5,61 erzielte Sarah Püntener aus Attinghausen, gefolgt von Daniela Bucheli, Hergiswil bei Willisau, Sara Flühler, Oberdorf, Monika Zurfluh, Erstfeld, und Anja Scheiber, Wegenstetten. Püntener entschied sich im kleinen Gabentempel übrigens für eine Kuhschelle.

Für das Unterhaltungsprogramm zeichneten die Absolventinnen gleich selbst verantwortlich. In verschiedenen Blöcken trugen sie jeweils zu dritt oder zu viert amüsante und zudem sich reimende Texte vor, mit denen sie die Anwesenden immer wieder zum Lachen brachten. Die Kurzgeschichten drehten sich um Erlebnisse und Geschehnisse an der Bäuerinnenschule in den letzten fünf Monaten. Zum Schluss warteten die Jungbäuerinnen mit einer sehr noblen Geste auf. Alle Lehrpersonen erhielten ein Abschiedsgeschenk. Schulleiterin Furger durfte sich über eine wunderschöne, massive Holzbank mit Gravur ihres Namens freuen.

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