Carmen Epp
Carmen Epp
Carmen Epp
«Nichts ist so beständig wie der Wandel» – mit diesen Worten hatte Florian Arnold gestern zum Apéro in die Redaktionsräume der «Urner Zeitung» eingeladen. Dass rund 90 Personen der Einladung folgten, hatte mit dem «grösseren Wandel» zu tun, der angekündigt wurde: Nach 25 Jahren gab Bruno Arnold die Leitung der «Urner Zeitung» per 1. April an seinen bisherigen Stellvertreter, Florian Arnold, weiter.
Neben dem persönlichen Umfeld von Florian Arnold und Bruno Arnold nahmen sich auch namhafte Personen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft für den Apéro Zeit. «Das zeigt mir, dass Ihnen offenbar etwas am Lokaljournalismus und unserer Zeitung liegt», sagte Florian Arnold in seiner Begrüssung.
Aus Spass wird Ernst: Wie Florian Arnold zur «Urner Zeitung» kam
Zehn oder elf Jahre sei es her, als er zum ersten Mal die Redaktion betreten hatte, um seinen Kollegen abzuholen, der damals ein Stage bei der «Urner Zeitung» absolvierte, erinnerte sich Florian Arnold. Beim Lesen eines Konzertberichts habe er aus Spass gesagt: «Du, das könnte ich glaube ich auch.» Da nahm man ihn beim Wort, und Florian Arnold wurde zum freien Mitarbeiter. Der Rest ist Geschichte: 2011 erhielt er eine Festanstellung, 2014 schloss er die Journalistenschule MAZ in Luzern ab. Nun, nach fast drei Jahren als Stellvertreter, übernimmt er die Leitung der Redaktion.
Es sei sicher nicht einfach, jeden Tag eine gute Zeitung zu produzieren, hielt Landammann Roger Nager fest. Er ziehe deshalb den Hut vor Florian Arnold, dass er diese Aufgabe übernehme, zumal er in die grossen Fussstapfen von Bruno Arnold trete. «Der hat zwar nie ein politisches Amt ausgeübt. Trotzdem kann man ihn durch sein grosses politisches Wissen sehr wohl als graue Eminenz der Urner Politik bezeichnen.» Mit einem Sackmesser als Geschenk der kantonalen Verwaltung gab der Landammann seiner Hoffnung Ausdruck, dass sich Bruno Arnold nach seiner Pension Ende September Zeit für sich nimmt.
Nicht nur der Name verbindet sie
Nachdem auch Jérôme Martinu, der Chefredaktor der «Luzerner Zeitung», den Anlass als «Zäsur» bezeichnete, weil «eine Urner Journalismuslegende» kürzertrete, richtete auch Bruno Arnold ein paar Worte an die Gäste. Die «Urner Zeitung» werde weiterhin eine wichtige Stimme in der Urner Medienlandschaft sein. «Davon bin ich aus zweierlei Gründen überzeugt: Weil mit Florian Arnold ein talentierter junger Mann die Leitung übernimmt. Und er ein gutes Team im Rücken hat.»
Seinen letzten Arbeitstag habe er gemäss Vertrag am 30. September, hielt Bruno Arnold weiter fest. Er zähle zwar nicht die Tage bis dahin, freue sich aber langsam aber sicher auf seine Pension.
Auf die Frage nach seinem prägendsten Ereignis während seiner 25-jährigen Tätigkeit bei der «Urner Zeitung» nannte Bruno Arnold die Begegnung mit Schwester Imelda, Äbtissin des Klosters Seedorf. Und er verwies weiter auf ein Datum, das ihn und seinen Nachfolger verbindet: der 1. August 1988. An jenem Tag trat er seinen ersten Tag als Journalist an – damals beim «Urner Wochenblatt», nichts ahnend, dass gleichentags diejenige Person zur Welt kommt, die ihn dereinst als Leiter der «Urner Zeitung» ablösen würde: Florian Arnold.