Kilian Küttel
Die Luzerner BDP macht schwere Zeiten durch: Im Jahr 2010 mit 41 Mitgliedern gegründet, sind es heute nur wenige mehr, nämlich rund 50. Gleichzeitig ist die Zahl der Kantonsratskandidaten von 37 bei den letzten Wahlen auf 33 gesunken. Elf davon sind sogenannte Listenfüller. Und: Einzelne wussten gar nicht, dass sie zur Wahl antreten, wie unsere Zeitung berichtete. Jetzt nimmt BDP-Schweiz-Präsident Martin Landolt zur Situation des Luzerner Ablegers Stellung.
Martin Landolt, die Luzerner BDP hat Kantonsratskandidaten ohne deren Wissen aufgestellt. Ist das der Stil Ihrer Partei?Nein, ist es nicht. Aber es ist zu klären, was passiert ist und wie es zu diesem Missverständnis kommen konnte.Missverständnis? Das sieht mehr nach Verzweiflungsaktion der Luzerner Parteiführung um Präsident Denis Kläfiger aus.Ich sage es nochmals: Erst muss analysiert werden, was passiert ist. Vorher kann ich nichts beurteilen.Seit Jahren feiert die Kantonalpartei keine nennenswerten Erfolge. Was läuft schief?Im Luzernischen ist die BDP sehr klein und muss auf sich aufmerksam machen. Das ist nicht einfach. Ob der richtige Weg dafür gewählt wurde, müssen wir nach der Wahl beurteilen.Was meinen Sie damit?Der Fokus liegt auf Themen, die provozieren. In anderen Kantonen, in denen wir stärker vertreten sind, würde das wohl nicht gemacht. Aber in Luzern ist die BDP sehr klein und muss an Aufmerksamkeit gewinnen. Wir haben hier nichts zu verteidigen und deshalb nichts zu verlieren.Aber nochmals: Erfolge gibt es keine und das Vorgehen bei der Kandidatensuche ist fragwürdig. Ist die Luzerner Parteispitze noch tragbar?Diese Frage würden Sie keiner anderen Partei stellen als der BDP.Sie beantworten sie also nicht?Sie stellt sich nicht. Die Mutterpartei muss der Kantonalpartei doch nicht vorschreiben, was sie zu tun hat.