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Zug

Jetzt Ferien im Ausland buchen?

Während es die einen wieder in die Ferne zieht, plädieren andere fürs Zuhausebleiben.
Vanessa Varisco, redaktionelle Mitarbeiterin der «Zuger Zeitung». (Bild: Werner Schelbert)
Andreas Faessler, Redaktor bei der «Zuger Zeitung».
(Bild: Maria Schmid)

Vanessa Varisco und Andreas Faessler

Vanessa Varisco und Andreas Faessler

Die ganze Welt stand still wegen des Coronavirus, plötzlich waren die Grenzen dicht, Flüge wurden abgesagt. Das Leben hat sich plötzlich mehr oder minder auf die eigenen vier Wände und die nächste Umgebung beschränkt. Jetzt, wo die strengen Regeln langsam gelockert werden und Reisen ins Ausland plötzlich wieder möglich sind, steigt meine Reiselust zunehmend. Ich will hinaus, neue Länder und Kulturen kennen lernen und mich am liebsten in jedes Abenteuer stürzen, dem ich auf meinem Weg begegne.

Man könnte Bedenken haben, denn die Welt steht noch immer irgendwie kopf und ganz frei bewegen auf seiner Reise im Ausland kann man sich noch immer nicht. Doch das ist in der Schweiz nicht anders, auch hier gibt es und wird es noch länger Einschränkungen geben.

Auch habe ich keine Angst, mich anzustecken im Ausland. Oder auf dem Flug dahin. Das kann bedeuten, dass ich auf meiner Reise und in ausländischen Städten eine Maske tragen muss, um andere Menschen zu schützen, doch das nehme ich gerne in Kauf.

Natürlich, Buchungen, die jetzt getätigt werden, könnten abgesagt werden. Mit der Betonung auf könnten. Hier gilt: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Warum in die Ferne schweifen... Ein abgelutschtes Sprichwort als Totschlägerargument für den Urlaub zu Hause? Nun, man kann ihm seinen Wahrheitsgehalt nun mal nicht absprechen: In unserem Land liegt «das Gute» tatsächlich nah. Nur scheinen sehr viele Schweizerinnen und Schweizer noch nicht dahinter gekommen zu sein. Wir haben das Glück, in einem der schönsten Länder der Erde zu leben (so empfinde ich es für mich zumindest). Natur, Landschaft, Freizeitaktivitäten, Entspannung – es gibt nichts, was wir hier nicht in grösster Fülle finden würden.

Und doch gehören die Schweizer zu den am meisten reisenden Völkern der Welt. Weil sie, statistisch gesehen, über ein hohes Budget verfügen für Urlaub in der Ferne. Warum denn nicht für einmal Ferien vor der Tür? Die noch immer präsente Coronasituation wäre doch ein gutes Motiv. Man tut etwas für die heimische Wirtschaft, entdeckt vielleicht das eigene Land neu, lernt es zu schätzen.

Zugegeben, als weit gereister Mensch mag ich gut reden haben. Aber was genau verpasst man, wenn man einen Sommer lang im Land bleibt? Das Meer rennt nicht davon. Und nicht zuletzt dankt es einem die Umwelt, wenn der eigene CO2-Fussabdruck für einmal etwas geringer ausfällt.

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